Einfach nebenbei einen kurzen Prompt eingeben und aufs Knöpfchen drücken: Besonders energieaufwändig scheint das nicht, aber in Summe verbrauchen Milliarden von KI-Anfragen mehr Ressourcen als allgemein gedacht. Das französische Software-Unternehmen Mistral hat eine entsprechende Umweltprüfung seines großen Sprachmodells durchgeführt: Die Umweltbilanz über einen Betriebszeitraum von 18 Monaten fällt erschreckend aus. KI produziert CO2 20,4 Kilotonnen CO2 und 281.000 Kubikmeter Wasser Eine erste Kennzahl erscheint nicht besonders besorgniserregend: Für eine KI-Abfrage bei Mistrals Large-2-Modells fallen so viel CO₂-Emissionen an, wie für 10 Sekunden Filmanschauen bei Netflix. In konkreten Zahlen sind das 1,14 Gramm bei einem Verbrauch von 45 Milliliter Wasser. Das summiert sich jedoch insgesamt innerhalb von 1,5 Jahren auf 20,4 Kilotonnen CO2 und 281.000 Kubikmeter Wasser! Dieselben Emissionen entstehen bei der Produktion von 4.500 Autos pro Jahr – und das Wasser füllt 112 Schwimmbecken für Olympia. Training und Inferenz mit höchstem Ressourcenverbrauch An der Untersuchung war auch die französische Regierungsbehörde Carbone 4 beteiligt, sowie die ebenfalls in Frankreich angesiedelte Agentur für ökologischen Wandel. Sie orientierte sich an den Frugal-AI-Vorschriften der Regierung. Die meisten Umweltauswirkungen gehen vom Training der KI-Modelle aus, aber auch von der sogenannten Inferenz, also der Aufbereitung von Wissen aufgrund logischer Schlussfolgerungen. Ihr Anteil liegt zusammen bei hohen 91 Prozent, während die Hardwareproduktion und -Instandhaltung deutlich weniger ins Gewicht fällt. Frühere Studien auf diesem Gebiet fielen nicht viel besser aus. So stellten Wissenschaftler der University of California, Riverside, fest, dass eine ChatGPT-Anfrage 17 Milliliter Wasser verbraucht, während eine andere Untersuchung aus dem Jahr 2024 auf 2,2 Gramm CO₂-Emissionen kommt. Fest steht: KI ist alles andere als ressourcenschonend. Was sich so nebenbei am Rechner oder Handy erledigen lässt, setzt hinter den Kulissen eine Umweltspirale in Gang, die der Nutzer weder wahrnimmt noch beeinflussen kann. Quelle: golem.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter