Schaut man sich die Liste der reichsten Menschen der Welt an, so fällt sofort auf: Die meisten der dort genannten Personen, haben ihren Reichtum durch die Gründung einer Firma erlangt. Dies gilt für Jeff Bezos ebenso wie für Bill Gates oder Mark Zuckerberg. Auch der oftmals als reichster Europäer bezeichnete Amancio Ortega passt in dieses Muster: Er erschuf den spanischen Modekonzern Zara. Eine kleine Ausnahme in der Liste der Superreichen stellt lediglich Warren Buffet dar. Dieser erschuf sich sein Vermögen vor allem durch Investitionen in andere Unternehmen. Auch hier aber gilt: Geerbt hat er den Reichtum nicht. Etwas anders sieht die Situation in Deutschland aus. Hierzulande werden acht der ersten zehn Plätze im Milliardärsranking von Erben und Erbgemeinschaften belegt.


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10. Familie Porsche (13,5 Milliarden Euro)

Die Familien Porsche und Piëch besitzen die Porsche Automobil Holding, die wiederum Mehrheitsgesellschafter bei der Volkswagen AG ist. Sowohl der gleichnamige Sportwagenbauer als auch der Autohersteller aus Wolfsburg wurden aber bereits vor der Entstehung der Bundesrepublik gegründet.


09. Familie Brenninkmeijer (14 Milliarden Euro)

Die Basis des Geschäfts bildet noch immer der kriselnde Textilhändler C&A. Gleichzeitig hat die Familie aber auch geschickt in Immobilien und Unternehmensbeteiligungen investiert. Gründergeist weht aber auch hier keiner mehr: Das Unternehmen lässt sich zurückführen auf Clemens (1818 bis 1902) und August (1819 bis 1892) Brenninkmeijer.

08. Familie Heinz Hermann Thiele (17 Milliarden Euro)

Der Unternehmer machte zuletzt Schlagzeilen, weil er mitten in der Krise bei der Lufthansa einstieg. Sein Reichtum basiert aber auf dem Besitz des Autozulieferers Knorr-Bremse. Dieser wurde bereits im Jahr 1905 gegründet. Dennoch ist Thiele kein klassischer Erbe. Er war einst bei dem Unternehmen angestellt und kaufte die Firma dann mithilfe eines Kredits der Deutschen Bank.

07. Familien Theo Albrecht jr. und Babette Albrecht (17,4 Milliarden Euro)

Die Basis des Reichtums bildet hier die Discounter-Kette Aldi Nord. Gründer Theo Albrecht ist allerdings im Jahr 2010 verstorben. Tragischerweise ereilte seinen Sohn Berthold schon zwei Jahre später dasselbe Schicksal. Seitdem gibt es bei den Erben immer wieder Streit um das Milliardenvermögen – sogar Gerichte mussten schon angerufen werden.

06. Familie Henkel (18 Milliarden Euro)

Fritz Henkel lebte von 1848 bis 1930 und kam einst auf eine geniale Idee: Mithilfe von Natriumcarbonat machte er graue Wäsche wieder weiß. Dies bildet bis heute die Keimzelle des gewaltigen Familienvermögens. Die Erben wiederum befolgen strenge Regeln: Keiner von ihnen darf in der Unternehmensführung mitmischen. Außerdem werden die Aktien bis zum Jahr 2033 gemeinschaftlich verwaltet.

05. Familie Merck (21,5 Milliarden Euro)

1668 eröffnete Friedrich Jacob Merck in Darmstadt eine Apotheke. Inzwischen wird das Vermögen von der 13. Generation der Mercks verwaltet, die inzwischen allerdings zumeist schon andere Nachnamen tragen. Bis zum Jahr 2040 wollen die Erben das Unternehmen zudem weiterhin behalten und kein Geld aus der Firma nehmen.

04. Familien Albrecht und Heister (23 Milliarden Euro)

Anders als beim Bruderunternehmen aus dem Norden verlief der Generationenwechsel nach dem Tod von Patriarch Karl Albrecht im Jahr 2014 bei Aldi Süd weitgehend geräuschlos. Inzwischen ist sogar der nächste Schritt gelungen: Karl Albrechts Schwiegersohn Peter Heister übergab die Führung der Geschäfte an seinen ältesten Sohn Peter Max Heister.

03. Susanne Klatten und Stefan Quandt (25 Milliarden Euro)

Es war Herbert Quandt, der 1960 den Autobauer BMW übernahm und damit den Grundstein für das heutige Familienvermögen legte. Im Nachhinein erwies sich die Investition als höchst erfolgreich. Zeitgenossen hielten das branchenfremde Investment damals allerdings für extrem riskant. Die Erben investieren ebenfalls fleißig – unter anderem in Chemie-, Logistik- und Energiefirmen.

02. Dieter Schwarz (30 Milliarden Euro)

Die große Ausnahme auf dieser Liste: Dieter Schwarz gründete 1973 eine Kette von dreißig Tante-Emma-Läden. Daraus ist inzwischen ein gigantisches Einzelhandelsimperium geworden, dessen Kernstück die Ketten Lidl und Kaufland bilden. Da Schwaz inzwischen allerdings auch schon 81 Jahre alt ist, dürfte auch dieses Vermögen zumindest mittelfristig erstmals vererbt werden.

01. Familie Reimann (32 Milliarden Euro)

Mitte des 19. Jahrhunderts gründeten Karl Ludwig Reimann und Johann Adam Benckiser in Ludwigshafen eine Chemiefabrik. In den 1980er Jahren stand die Firma allerdings kurz vor der Pleite. Dann übernahm der familienfremde Manager Peter Harf das Ruder. Er hat inzwischen alle Anteile an der Fabrik verkauft und mit Beteiligungen in vielen Branchen den Erben ein Milliardenvermögen aufgebaut.

Via: Manager Magazin

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