Die Londoner Organisation „Institute for Economics and Peace (IEP)“ gibt jedes Jahr den sogenannten Global Peace Index heraus. Dabei werden 160 Länder weltweit bewertet. Zu den verwendeten Kriterien gehören unter anderem Kriege, Terrorismus, Polizeigewalt und Waffenexporte. Jedes Jahr wird auf dieser Basis dann ein Ranking erstellt. Da die Organisation dies bereits seit dem Jahr 2008 macht, lassen sich so auch Rückschlüsse auf die Entwicklung innerhalb des letzten Jahrzehnts ziehen. Besonders auffällig ist dabei eine Zweiteilung der Welt. Denn während die Situation sich in rund 80 Staaten seit Jahren kontinuierlich verbessert, ist bei der anderen Hälfte der Länder eine exakt gegenteilige Entwicklung zu beobachten. Langfristig könnten so die Unterschiede zwischen reichen und armen Ländern noch größer werden.


Bild: pjt56 (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Die Gefahr von Terroranschlägen ist gesunken

An der Spitze des Rankings befinden sich folgerichtig auch nur wohlhabende Nationen: Das friedlichste Land der Erde ist Island gefolgt von Neuseeland und Portugal. Österreich verpasst das Podest mit dem vierten Platz zudem nur knapp, während sich Deutschland auf dem 16. Platz einsortiert. Auf den letzten drei Plätzen stehen mit dem Irak, Syrien und Afghanistan ebenfalls keine besonders überraschenden Namen. Interessant ist allerdings, dass sich die Bedrohungen in den letzten Jahren gewandelt haben. So ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Terroranschlags zu werden, deutlich gesunken. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: Während im Jahr 2015 weltweit noch 33.500 Todesopfer durch Terror zu beklagen waren, lag dieser Wert im vergangenen Jahr nur noch bei 8.000. Auch die Intensität von Konflikten nahm grundsätzlich eher ab.

Auch die Corona-Krise bleibt nicht ohne Auswirkungen

Gleichzeitig kam es aber immer öfter zu gewaltsamen Ausschreitungen und Unruhen – was die positive Entwicklung oftmals negierte. So waren im vergangenen Jahr sechzig Prozent der Staaten weltweit von nicht friedlichen Protesten betroffen. Zusätzlich beschäftigten sich die Experten der Organisation in diesem Jahr auch mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Weltfrieden. Ihre Einschätzung fällt alles andere als positiv aus. So gehen sie davon aus, dass die Kosten der zahlreichen Shutdowns zumindest teilweise an anderer Stelle eingespart werden müssen. Darunter könnten dann auch die Entwicklungshilfe und die Beiträge zu Friedensmissionen der Vereinten Nationen leiden. Dies wiederum bringt die Gefahr von noch mehr Konflikten und gewaltsamen Auseinandersetzungen mit sich. Zumindest ein klein wenig Hoffnung besteht aber auch: Unter Umständen könnte auch die Finanzierung von Stellvertreter-Kriegen sinken.


Via: GPI (PDF)

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