Als die Vidoetheken-Kette Blockbuster im Jahr 1985 gegründet wurde, konnten dort noch klassische VHS-Kassetten ausgeliehen werden. Schnell baute die Firma ein großes Filialnetz auf und implementierte dabei einige bedeutende Innovationen. So nutzte und verarbeitete das Unternehmen schon sehr früh erfolgreich die Daten der Kunden. Außerdem wurden die einzelnen Filialen sowohl in Sachen Ausstattung als auch bei den erhältlichen Videos und Computerspielen an die jeweilige Umgebung angepasst. Diese Vorgehensweise war so erfolgreich, dass die Kette im Jahr 1994 für stolze 8,4 Milliarden Dollar an Viacom verkauft wurde. Die Umstellung auf DVDs und Blu-Rays waren für das Unternehmen mit hohen Kosten verbunden, gefährdeten aber noch nicht das grundlegende Geschäftsmodell. Dies geschah erst durch das Aufkommen von Videostreaming-Diensten wie Netflix.


Bild: Ildar Sagdejev (Specious) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

Filialen in Alaska und Australien mussten schließen

Nach mehreren Besitzerwechseln musste Blockbuster letztlich im September 2010 Insolvenz anmelden. Zwar wurde die Kette noch einmal übernommen, doch die Zahl der Filialen weltweit sank kontinuierlich. Im vergangenen Jahr gab es in den USA beispielsweise nur noch drei Filialen: Eine in Oregon und zwei in Alaska. Letztere versuchte sogar Late-Night-Talker John Oliver zu retten, indem er mediale Aufmerksamkeit auf die Geschäfte lenkte. Doch die Bemühungen blieben erfolglos: Die beiden Stores in Alaska schlossen für immer ihre Türen. Selbiges gilt in dieser Woche auch für die vorletzte Blockbuster-Filiale auf der Welt. Diese wurde im australischen Perth betrieben und beginnt Morgen mit dem Ausverkauf. Dann können Fans nicht nur Blue-Rays und DVDs kaufen, sondern auch einzelne Teile des Inventars erwerben.

Videotheken werden auch in Deutschland immer seltener

Übrig bleibt damit nur noch eine einzige Filiale in der Stadt Bend im US-Bundesstaat Oregon. Diese soll dem Vernehmen nach auch weiter betrieben werden. Allerdings profitiert sie von einem besonderen Vorteil: Dem Betreiber der Filiale gehört gleichzeitig auch die Hälfte des Gebäudes. Die Videothek muss also keine teure Miete erwirtschaften. In Deutschland war Blockbuster nie besonders erfolgreich. Groß angekündigte Expansionspläne wurden schon nach kurzer Zeit wieder eingestampft. Aber auch hierzulande ist die Zahl der Videotheken in den letzten Jahren massiv geschrumpft. Halten konnten sich lediglich einzelne Läden mit spezialisierter Ausrichtung und lokaler Verwurzelung. Auch diese dürften es zukünftig aber immer schwerer haben.


Via: Engadget

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