China will seinen Schweinebestand um 200 Millionen Tiere aufstocken und hat sich dafür etwas einfallen lassen: Industrielle Schweinefarmen sollen entstehen, mehrstöckig und in der Nähe der Städte, um direkt bei den Fleischkonsumenten zu sein. Lange Zeit hatte die Regierung eher darauf gesetzt, die Schweinezucht in ländlichen Regionen zu fördern. Jetzt kommt plötzlich der Schwenk.


Pekings Fleischhunger ist gewaltig

Industrielle Schweinefarmen werfen Umweltprobleme auf

Die chinesische Regierung sorgt sich offiziell um die Ernährungssicherheit der Bevölkerung und nimmt dafür die zu erwartenden Umweltprobleme und das Tierleid in Kauf. Als 2018 die afrikanische Schweinepest wütete, musste Chinas Schweinebestand immerhin um die Hälfte reduziert werden, danach folgte eine Inflation mit explodierenden Fleischpreisen. Nun soll es überall eine Mindestversorgung geben, für jede Region eine festgelegte Menge Schweinefleisch. Der Bau mehrstöckiger Farmen wirft allerdings erst einmal enorme Kosten auf und natürlich steht auch die Frage im Raum, wie sich die Masse an Gülle entsorgen lässt. Umwelttechnisch könnte das neue Projekt ein Desaster werden, aber auch den Tieren wird das Leben im engen Schweinehochhaus alles andere als guttun.

150.000 Schweine in einer einzigen Farm

Die Umweltprobleme waren es, die Chinas Regierung zwischen 2015 und 2017 dazu zwang, Farmen in großem Stil zurück aufs Land zu verlegen. Dieser Trend hat aufgrund der Turbulenzen der Jahre 2018/19 nicht lange gehalten, am Stadtrand von Peking entstehen bereits die ersten Mega-Farmen. Darunter befinden sich auch alte Anlagen, die reaktiviert und eventuell noch erweitert werden.


Allein das Unternehmen New Hope Liuhe plant, pro Jahr in einer einzigen mehrstöckigen Farm 150.000 Schweine zum Schlachten zu produzieren. In der Region Peking leben ungefähr 20 Millionen Menschen, denen bis 2022 etwa 890.000 Schweine pro Jahr zum Essen zur Verfügung stehen sollen. Das ist allerdings nur ein Zehntel des eigentlichen Bedarfs! Andere Städte folgen, und zusammen addiert sich das alles auf die gigantische Zahl von 200 Millionen zusätzlichen Schweinen.

Quelle: agrarheute.com

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