In Regionen, in denen Mosquitos oft ihr Unwesen treiben, werden über große Flächen verteilt Fallen ausgestellt. Regelmäßig sammeln Kuriere sie ein und bringen sie zu einem Labor, in dem Insektenkundler die Plagegeister identifizieren. So lassen sich harmlose und gefährliche Insekten unterscheiden, die Krankheiten wie Malaria, Dengue, Chikungunya, Zika und Gelbes Fieber. Darauf basierend lassen sich Gegenmaßnahmen ergreifen.


Zwischen Aufstellen und Abholen der Fallen vergehen Tage, manchmal Wochen. Zudem dauert es eine Weile, ehe die Insekten identifiziert sind. Wertvolle Zeit geht dabei verloren, die für den Kampf gegen Mosquitos genutzt werden könnte.

Bild: Adam Goodwin, Johns Hopkins University

Kampf gegen Mosquitos beginnt ohne Zeitverlust

Forscher an der Johns Hopkins University in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland haben jetzt die Lösung präsentiert: eine intelligente Mosquito-Falle. Integriert sind eine Kamera und ein Funksender. Die gefangenen Mosquitos werden unmittelbar nach ihrem Eintreffen gefilmt, die Bilder per Funk an eine Auswertestelle übermittelt. Die dort arbeitenden Experten erkennen, zu welcher Unterart sie gehören, sodass sich das Übertragungsrisiko von Krankheiten abschätzen lässt. Die Bekämpfung der gefährlichen Insekten kann dann ohne Zeitverzug beginnen.


Künftig sollen die übertragenen Bilder zunächst von einem Bildverarbeitungssystem ausgewertet werden. Wenn nicht klar ist, ob Gefahr im Verzug ist, werfen Insektenkundler noch mal einen Blick drauf, um ein endgültiges Urteil fällen zu können.

Ziel war die Entwicklung eines preiswerten Systems

„Mit unserem System lässt sich die Kontrolle von Mosquitos deutlich verbessern“, sagt Adam Goodwin, Biotech-Ingenieur an der Hochschule und Mitgründer von VecTech, einem Unternehmen, das die Falle kommerzialisieren soll. „Wenn es gelingt, mehr Daten über Mosquitos zu sammeln, kann man Masseninfektionen leichter vermeiden und Leben retten.“ Goodwin und sein Team hatten das Ziel, eine preiswerte Lösung zu finden, damit sich auch ärmere Länder die intelligenten Fallen leisten können. Die Forscher setzen deshalb Billigkameras ein, sorgen aber dafür, dass die Bilder genügend Einzelheiten zeigen, um die Insekten zuverlässig zu identifizieren.

Es ist vor allem wichtig, die Unterart Aedes aegypti mosquitos zu erkennen, die die oft tödlichen Krankheiten Zika, Dengue, Chikungunya und Gelbes Fieber übertragen. Diese war ursprünglich in Afrika beheimatet. Mittlerweise ist sie auf allen Kontinenten vertreten, auch in Südeuropa.

via Tech Xplore

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