Der Begriff Ökostrom ist gesetzlich nicht definiert. Deshalb sollten sich Verbraucher vor dem Wechsel zu einem Ökostromangebot über die Herkunft des Stroms eingehend informieren. Im Allgemeinen wird unter dem Begriff Ökostrom elektrische Energie bezeichnet, die aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Dies sind Energien aus Quellen, die entweder prinzipiell unerschöpflich sind oder sich in kurzer Zeit von selbst erneuern. Beispiele dafür sind Sonne, Wind und Wasser. Einige Stromtarife weisen auch Strom aus Gaskraftwerken in ihrem Strommix aus. Im strengen Sinne ist Erdgas keine erneuerbare Energiequelle, es wird jedoch auch von führenden Umweltorganisationen anerkannt, dass Erdgas im Rahmen der Energiewende eine wichtige und positive Rolle spielt.


Ob mit der Wahl eines Ökostromtarifs tatsächlich ein Nutzen für die Umwelt verbunden ist, hängt davon ab, wie sich der gewählte Ökostromtarif im Einzelnen zusammensetzt. Kritisch werden immer wieder die Tarife angesehen, die auf so genannte RECS-Zertifikate (Renewable Energy Certificate System) setzen. Hierbei handelt es sich um ein Zertifizierungssystem für erneuerbare Energien. Ein RECS-Zertifikat weist aus, dass eine bestimmte Menge Ökostrom erzeugt wurde. Dieses Zertifikat ist frei handelbar. Wer es erwirbt, kann eine entsprechend konventionell erzeugte Menge Strom als Ökostrom ausweisen. Oft wird diese Art von Ökostrom als „Etikettenschwindel“ bezeichnet. Letztlich gilt aber allgemein, dass mit jedem Wechsel zu einem Ökostromtarif die Nachfrage nach erneuerbaren Energien erhöht wird und damit auch ein gewisser Druck ausgeübt wird, die Energiewende zu beschleunigen.

Für den Stromverbraucher selbst ändert sich durch den Wechsel zu einem Ökostromtarif zunächst gar nichts. Der Strom, den er physikalisch bezieht und verbraucht, ist vorher wie nachher derselbe. Denn alle Stromproduzenten lassen ihren Strom in einen so genannten „Stromsee“ einfließen, aus dem die Stromverbraucher insgesamt versorgt werden. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass für das Geld, das der Verbraucher eines Ökostromtarifs bezahlt, nur ökologisch produzierter Strom eingekauft beziehungsweise hergestellt wird. Der Strompreis setzt sich neben dem Einkaufs- beziehungsweise Produktionspreis natürlich auch aus anderen Komponenten zusammen. Dies sind zum Beispiel Netzentgelte und Steuern, aber auch interne Unternehmenskosten und selbstverständlich auch der beabsichtigte Gewinn. Einige Ökostromtarife beinhalten jedoch auch einen festen Betrag, der in die Förderung erneuerbarer Energien einfließt.

Viele Stromverbraucher schrecken vor Ökostrom zurück, weil sie meinen, dass dieser teuer ist. Es lässt sich tatsächlich feststellen, dass Ökostromtarife im Vergleich zu konventionellen Stromtarifen oft mehr Geld kosten. Allerdings ist der Unterschied meist sehr viel geringer, als allgemein angenommen wird. Auch innerhalb der Ökostromangebote gibt es große Unterschiede. Besonders Stromangebote, die mit RECS-Zertifikaten arbeiten, sind sehr preiswert, sie haben jedoch auch die bereits oben genannten Einschränkungen. Teurer, aber auch dementsprechend ökologisch wirkungsvoller sind Tarife mit einem festen Förderungsbeitrag für erneuerbare Energien. Wer seinen Stromtarif wechseln will, sollte deshalb bei Strom-Preisvergleichen wie im idealo-Vergleich auch Ökostromangebote beachten. Dies gilt auch für diejenigen, die durch einen Wechsel im Wesentlichen Kosten sparen wollen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.