Der Elektroantrieb setzt sich in immer mehr Bereichen durch. Bei Staplern und Scootern ist er beispielsweise schon sehr weit verbreitet. Die Zahl der verkauften Elektroautos steigt seit einigen Jahren ebenfalls an. Zukünftig sollen dann auch möglichst viele Busse und Transportfahrzeuge auf diese Weise angetrieben werden. Gleichzeitig muss aber auch die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden. In diesem Punkt hat sich aber noch keine endgültige Lösung etabliert. Zumeist wird auf den Bau von klassischen Ladesäulen gesetzt. In China wird aber auch mit Ansätzen gearbeitet, bei denen der Akku regelmäßig gewechselt wird. In Deutschland und Schweden wurden zudem Autobahnabschnitte mit Oberleitungen versehen. Lastwagen können so während der Fahrt Strom aufnehmen. Selbiges wäre auch durch induktives Laden möglich. Einen interessanten Ansatz in diesem Bereich verfolgt das Oberhachinger Unternehmen Magment: Die Entwickler dort arbeiten an einem speziellen magnetischen Beton, der das induktive Laden von Elektrofahrzeugen ermöglicht.


Bild: Magment

Keramikelemente sorgen für den magnetischen Beton

Die Anfänge des Projekts reichen schon rund achtzehn Jahre zurück. Damals wurde das erste Patent für einen magnetischen Beton eingereicht. Erreicht wird der gewünschte Zustand, indem Keramikelemente in den Beton eingearbeitet werden. Die darin enthaltenen Metalloxide sorgen dann dafür, dass der Beton auf den Einsatz von Magneten reagiert. Auf diese Weise kann in die Betonelemente eine Spule integriert werden, die an das Stromnetz angeschlossen wird. Wenn nun ein Auto über das Material fährt, kann der Strom kabellos in die Batterie des Fahrzeugs übertragen werden. Der große Vorteil: Über den Beton können auch noch andere Materialien gelegt werden – etwa Asphalt oder Linoleum. Eine vergleichsweise naheliegende Einsatzmöglichkeit sind daher Lager von Logistikunternehmen. Dort könnte der Beton in den Boden integriert werden, sodass die eingesetzten Stapler nie mehr an die Steckdose gehangen werden müssten. Dadurch werden zum einen Kosten eingespart. Gleichzeitig könnten aber auch kleinere Batterien verwendet werden – was wertvolle Ressourcen spart.

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Der Aufbau einer weltweiten Produktion ist geplant

Später könnten die magnetischen Betonelemente dann auch in Straßen integriert werden. Eine erste entsprechende 400 Meter lange Teststrecke wird gerade im US-Bundesstaat Indiana errichtet. Denkbar wäre beispielsweise die Route von E-Bussen entsprechend auszustatten. Dadurch könnten die Busse dann dauerhaft eingesetzt werden und müssen nicht mehr regelmäßig an die Ladestation zurückkehren. Um aus der Idee ein finales Produkt zu machen, kooperiert Magment mit dem Zementhersteller Holcim. Dadurch soll eine globale Produktion der innovativen Elemente ermöglicht werden. Noch ist allerdings unklar, wann die ersten großflächigen Projekte tatsächlich umgesetzt werden können. Die Umrüstung der Strecken dürfte nicht ohne staatliche Unterstützung möglich sein. Wenn es dadurch aber tatsächlich gelänge, die Elektrifizierung des öffentlichen Personennahverkehr weiter voranzutreiben, könnte es sich um lohnende Investments handeln.

Via: Merkur

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