Das Zeitalter der Roboter beginnt: Gaststätten und Hotels bereiten sich teilweise schon auf die Revolution vor, wenn künstlichen Intelligenzen den Service übernehmen. In diesem Zug kommen ganz neue Fragen auf: Ist es egal, ob ein Roboter männlich oder weiblich erscheint? Sollte die KI eher gesprächig oder zurückhaltend sein? Oder: Reicht ein Display – oder sollte der Roboter ein Gesicht haben?


Welches Geschlecht hat als Service-Roboter die Nase vorn?

179 Probanden erlebten vier fiktive Szenarien

Die amerikanische Forscherin Soobin Seo wollte wissen, ob Menschen geschlechtsbezogene Stereotype auf menschenähnliche Maschinen übertragen. Wie nehmen Kunden und Kundinnen männliche und weibliche Roboter wahr? Womit fühlen sie sich wohler? Sie lud 179 Probanden zu sich an die Washington State University ein und konfrontierte sie mit vier fiktiven Szenarien in Service-Situationen.

In einer Szene begrüßte ein männlich aussehender Android namens Alex die »Gäste«, in einer anderen wandte sich ihnen eine Roboterdame zu, die sich als »Sara« vorstellte. Beide verfügten über Gesichter und Stimmen, mal männlich, mal weiblich geprägt. In den übrigen beiden Szenarien waren die Gesichter verschwunden, stattdessen übernahmen interaktive Bildschirme die Kommunikation.


Sara war der deutliche Favorit der Probanden

Die Studienteilnehmer teilten ihre Empfindungen bei der Interaktion mit den verschiedenen Robotern mit. »Sara« schnitt in den Bewertungen mit Abstand am besten ab. Alle Teilnehmer fanden sie besonders angenehm und befriedigend. Bei den gesichtslosen Robotern fiel der Unterschied weniger deutlich aus, war aber auch vorhanden. »Menschen fühlen sich tendenziell wohler, wenn sie von Frauen bedient werden, weil es geschlechtsspezifische Stereotype in Bezug auf Dienstleistungsrollen gibt«, schlussfolgert Seo aus ihrem Versuch. Und: Umso menschenähnlicher, desto stärker der Effekt, obwohl jeder weiß, dass Maschinen in Wahrheit kein Geschlecht haben.

Die Forscherin empfiehlt, die psychologische Beziehung zwischen Mensch und Maschine genauer zu erforschen und die Ergebnisse zu bedenken, wenn Serviceroboter verstärkt auf den Markt drängen. Damit es zu möglichst angenehmen Erlebnissen kommt.

Quelle: heise.de

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