Australien gehört zu den wichtigsten Märkten weltweit für die Energiespeicher-Sparte von Tesla. Immerhin ist es dort gelungen, mithilfe eines riesigen Batteriespeichers die Stabilität der Stromnetze zu erhöhen und die Preise für die Verbraucher zu reduzieren. Es dürfte daher nicht verwundern, dass der Konzern nun in Australien eine neue Art des Stromspeicherns ausprobiert. Traditionell bietet Tesla vor allem zwei Formen von Batteriespeichern an: Sehr große und sehr kleine. Entweder werden also zahlreiche Lithium-Ionen-Akkus miteinander verknüpft und als sogenannter Megapack an das Stromnetz angeschlossen. Dieser Stromspeicher operiert dann auf der Makro-Ebene und soll vor allem Schwankungen im Netz ausgleichen. Weil es dadurch zu weniger Nachfragespitzen kommt, sinken die Strompreise für die Verbraucher. Außerdem müssen so weniger fossile Kraftwerke betrieben werden, um im Notfall einzuspringen. Dies reduziert ebenfalls die Kosten und hilft beim Kampf gegen den Klimawandel.


Bild: NSW Department of Planning, Industry, and Environment

Die Batterien geben nachts den tagsüber gespeicherten Solarstrom ab

Parallel dazu gibt es auch die einfachen Powerwalls, die beispielsweise bei Hausbesitzern mit Solarmodulen auf dem Dach im Keller verbaut werden. Hier ist das Ziel vor allem, möglichst viel des vor Ort produzierten Stroms auch selbst zu verbrauchen. Denn so rechnet sich die Installation der Solarmodule am schnellsten. Es ist aber auch möglich, mehrere dieser eigentlich auf der Mikro-Ebene operierenden Einheiten miteinander zu verknüpfen. Auf diese Weise ist Tesla in der Lage, ein virtuelles Kraftwerk zu betreiben. Das jetzt in Australien neu eingeführte Modell operiert hingegen zwischen Mikro- und Makro-Ebene. Denn es handelt sich um mittelgroße Batteriespeicher, die in einzelnen Vierteln oder Straßenzügen installiert werden. Sämtliche Anwohner, die auf die eine oder andere Art Strom produzieren, können diesen dann dort bei Bedarf einspeisen. Nachts, wenn die Solaranlagen keinen Strom produzieren, springt dafür dann die sogenannte Community Battery ein und entlädt sich wieder.

Insgesamt wurden drei Nachbarschafts-Batterien installiert

Wenn man so möchte handelt es sich also um eine besonders große Powerwall für die gesamte Nachbarschaft. Diese bringt den Vorteil mit sich, dass nicht viele kleine Einheiten installiert und virtuell miteinander verknüpft werden müssen. Stattdessen wird der Strom zentral in einer Community gespeichert und von dort aus auch wieder abgegeben. Aus Sicht der Endverbraucher bleiben die Vorteile aber die gleichen: Es reduziert sich der Bedarf an teurem Strom aus dem öffentlichen Netz. Insgesamt hat Tesla in Australien zunächst drei dieser Nachbarschafts-Batterien installiert. Nun sollen zunächst Erfahrungswerte gesammelt werden. Auf deren Basis wird dann entschieden, ob weitere ähnliche Projekte realisiert werden. Grundsätzlich dürfte sich die Installation vor allem dort lohnen, wo bereits zahlreiche Solarmodule installiert worden sind, die Zahl der lokalen Energiespeicher aber noch gering ist. Rein theoretisch böte daher auch Deutschland zahlreiche interessante Standorte für solche Community Batteries.


Via: Electrek

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