Feuerwehrleute müssen sich regelmäßig mit neuen Technologien und den daraus entstehenden Gefahren beschäftigen. So warnten die britischen Brandschutzexperten vor einigen Jahren vor Bränden, die durch E-Zigaretten ausgelöst werden. Die deutschen Feuerwehren hingegen schlugen in diesem Jahr Alarm: Sie wiesen darauf hin, dass Elektroautos deutlich komplizierter zu löschen sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Sie wünschten sich daher mehr Unterstützung durch die Hersteller. Grundsätzlich geklärt ist die Zuständigkeit in diesem Punkt noch nicht. Zumindest könnte die Problematik aber zukünftig ein wenig abgemildert werden. Denn den Feuerwehren steht bald Spezialwerkzeug zur Verfügung. Entwickelt wurde die Technik von der österreichischen Fachfirma Rosenbauer. Die Idee: Zukünftig sollen nicht mehr die kompletten Autos mithilfe von Wasser gekühlt werden, sondern ganz gezielt die Akkus. Dadurch kann der Wasserverbrauch deutlich reduziert werden.


Bild: Rosenbauer

Der Akku wird mit Wasser gefüllt und gezielt gekühlt

Ganz neu ist dieser Ansatz nicht. So setzen einige Feuerwehren zwar tatsächlich darauf, das gesamte Fahrzeug für mehrere Tage in einem Wasserbehälter zu versenken. Einige Standorte haben aber auch schon eigene Lösungen entwickelt. So wird in München auf ein Stahlrohr gesetzt, das unterhalb des Autos angebracht wird und von dort Wasser abgibt und den Akku kühlt. Die Entwicklung von Rosenbauer geht nun noch einen Schritt weiter. Denn hier wird ein speziell entwickelter Löschdorn in den Akku getrieben. Dieser gibt dann solange Wasser ab, bis dieser vollständig gefüllt ist und so eine effiziente Kühlung gewährleistet werden kann. Der große Vorteil: Es reicht dadurch die Füllung eines Tanklastwagens aus, um den Akku stark genug zu kühlen und so eine Kettenreaktion der brennenden Zellen zu verhindern. Hinzu kommt: Das System kann aus einer Entfernung von acht Metern aktiviert werden. Dadurch erhöht sich die Sicherheit der Feuerwehrleute im Vergleich zu den meisten selbst entwickelten Systemen.

Elektroautos brennen auch nicht öfter als Verbrenner

Die Experten der Firma haben das System in verschiedenen Szenarien und mit unterschiedlichen Fahrzeugen ausführlich getestet. Parallel dazu haben Feuerwehren untersucht, inwieweit sich die neue Technik in bestehende Einsatztaktiken integrieren lassen. Auch in diesem Punkt fiel das Fazit letztlich positiv aus. Nun soll die neu entwickelte Lösung für brennende Elektroautos großflächig vermarktet werden. Datenauswertungen haben allerdings gezeigt, dass Elektroautos auch nicht öfter zu brennen anfangen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Weil aber die Zahl der Autos mit Elektromotor in Deutschland immer weiter zunimmt, steigt auch die Zahl der entsprechenden Fahrzeugbrände. Zukünftig können die Feuerwehren darauf dann gezielter reagieren. Ein Problem bleibt aber auch dadurch noch ungelöst. Denn grundsätzlich lassen sich Akkus von E-Autos recht gut recyceln. Für defekte Batterien gilt dies aber nicht. Hier gibt es europaweit nur extrem wenige Spezialfirmen, die sich solcher Akkus annehmen.


Via: Focus

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