Wie ein Mantra wiederholen es die Mitglieder der Bundesregierung, vor allem die Grünen, immer wieder: Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss beschleunigt werden. Selbst wenn auf einen Schlag alle möglichen Standorte auf dem Land und auf See mit Windrädern oder Solarzellen bedeckt wären: Es würde nichts nutzen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Nötig wären gigantische Stromspeicher, wahrscheinlich zehn- oder gar hundertmal mehr als heute in Betrieb sind.


Speicher für eine Million Kilowattstunden

In anderen Ländern denkt man weiter. In der Nähe der Sherburne County Generating Station in Becker im US-Bundesstaat Minnesota baut das Start-up Form Energy auf einer Fläche von zwei Hektar einen Batteriespeicher mit einer Leistung von zehn Megawatt (MW) und einer Kapazität von einer Million Kilowattstunden.


Ergänzung für ein Solarkraftwerk

Der Standort liegt in der Nähe von Sherco Solar, einem der größten Solarkraftwerke in den USA, das nach Fertigstellung eine Leistung von 710 MW haben wird. Die Batterie soll den Solarstrom puffern, der nicht direkt verbraucht werden kann. Die Batterie wird auf einem Gelände von Xcel Energy gebaut, einem Energieunternehmen, das mehrere Kohlekraftwerke betreibt, aber bereits mehr als die Hälfte seiner Erzeugungskapazität auf erneuerbare Quellen umgestellt hat.

Speicherkosten liegen bei einem Zehntel

Das Besondere an dieser Batterie: Sie speichert den Strom zu einem Zehntel der Kosten, verglichen mit Lithium-Ionen-Batterien. Sie basiert auf dem Rostzyklus von Eisen, einem äußerst preiswerten Material. Beim Aufladen der waschmaschinengroßen Batteriemodule wird Eisenoxid, so die chemisch korrekte Bezeichnung von Rost, mit Strom in metallisches Eisen umgewandelt und Sauerstoff als Nebenprodukt freigesetzt. Dieser wird gespeichert. Um den Strom nutzen zu können wird dieser Sauerstoff wieder eingeblasen, sodass sich das metallische Eisen wieder in Rost umwandelt. Dabei wird elektrische Energie frei.

100 Stunden lang Batteriestrom

Die Entladung braucht ihre Zeit, anders als bei anderen Batterien. Vom Zustand „voll“ bis „leer“ dauert es 100 Stunden, was für diese Art der Nutzung ideal ist, denn Dunkelflauten, wie sonnen- und windlose Zeiten gern genannt werden, dauern oft lange an.

 

via New Atlas

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