Ein guter CEO ist ungemein teuer: Heute kostet der Firmenchef für einen Großkonzern durchschnittlich 399 Mal so viel wie ein normaler Angestellter, im Jahr 1965 war es »nur« das Zwanzigfache. Dafür bleibt der Chef aber nicht rund um die Uhr wach und behält alles pausenlos im Blick. Genau das jedoch kann Tan Yu, der neue CEO des chinesischen Gaming-Konzerns Netdragon Websoft, der im August 2022 die Geschäftsführung der boomenden Tochterfirma Fujian Netdragon übernahm. Und dafür bekommt er keinen Cent Gehalt.


König SEO auf seinem Thron

Aktienkurs von Netdragon hat 18 Prozent dazugewonnnen

»Er« – der CEO – ist kein Mensch, sondern ein Algorithmus, der genau wie ein echter Boss analysiert, entscheidet, bewertet und rationalisiert. Inwieweit die menschlichen Mitarbeiter in seine Entscheidungen eingreifen, ist allerdings nicht bekannt, denn das kommuniziert Netdragon nicht nach außen. Geschäftlich feiert der börsennotierte Konzern jedoch Erfolge, der Jahresumsatz liegt bei lockeren 2,1 Milliarden Dollar. Seit August bewegt sich der Aktienkurs nach oben und hat schon 18 Prozent hinzugewonnen. Im Vergleich dazu erwirtschaftete der Hang-Seng-Index an der Börse Hongkong ein Minus von ungefähr drei Prozent. Die Kurse gingen allerdings erst ab Februar 2023 auseinander, doch der Gaming-Konzern performt seit über einem halben Jahr immer ein Stückchen besser.

Neue Jahresbilanz ist für den 28. März 2023 angekündigt

Die neuen Umsatzzahlen von Netdragon und Websoft und Fujian Netdragon sind noch nicht öffentlich, die Jahresbilanz steht jedoch vor der Tür. Schon am 28. März 2023 will di Firma sie präsentieren. Chairman Dejian Liu erklärt die KI schon jetzt zur »Zukunft der Unternehmensführung«. Die TOP-500-Konzerne der USA geben für ihre menschlichen CEOs etwa 16 Millionen Dollar im Jahr aus, das kann sich Netdragon nun sparen. Doch Menschlichkeit lässt sich nicht in Geld bemessen, und die wird Tan Yu immer fehlen. Und wer weiß, wann die nächsten Mitarbeiterebenen ebenfalls in KI-Hände gelangen, weil der digitale CEO Menschen als unwirtschaftlich sieht.


Quelle: t3n.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.