Bei Mäusen hat es bereits geklappt, nun probierten es US-Forscher bei Menschen aus: Lassen sich aus der DNA unserer Hautzellen befruchtungsfähige Eizellen machen? Die Antwort lautet: Ja, das Experiment ist tatsächlich weitgehend gelungen. Sogar die anschließende Befruchtung mit menschlichen Spermien hat geklappt. Trotzdem gerieten die Forscher danach an ihre Grenzen, die sie jedoch bald schon überwinden möchten.


Forscher wandeln Hautzellen in Eizellen um

Zellkern einer Hautzelle in entkernte Spendereizelle gepflanzt

In der Zeitschrift »Nature Communications« verrieten die Wissenschaftler, wie sie bei ihrer Arbeit vorgegangen sind. Für ihre In-vitro-Gametogenese (IVG) entnahmen sie den Zellkern einer ganz normalen menschlichen Hautzelle und setzten diesen in eine entkernte Spendereizelle ein. Dieser sogenannte somatische Zellkerntransfer erfolgte auch bei der spektakulären Klonung des Schafes Dolly im Jahr 1996. Weil eine echte Eizelle allerdings nur 23 statt der regulären 46 Chromosomen hat, mussten die Forscher nun mit einem Spezialverfahren die Zellteilung imitieren, um den Chromosomensatz nach dem Vorbild der Natur zu halbieren.

Den Wissenschaftlern gelang es, 82 heranreifende Eizellen zu produzieren und diese auf künstlichem Wege zu befruchten. Allerdings hatten sich nach sechs Tagen nicht einmal 9 Prozent der Embryonen altersgerecht entwickelt. Diese Eizellen hätten die Forscher in die Gebärmutter eine Frau pflanzen können, doch wiesen sie allesamt so viele Anomalien auf, dass die Studie an dieser Stelle endete. Das Grundprinzip hat allerdings funktioniert, nur am Ergebnis mangelte es noch.


Die Chance für gleichgeschlechtliche Paare auf »eigene« Kinder

Wenn eines Tages aus Hautzellkernen gesunde Embryos entstehen, könnten gleichgeschlechtliche Paare Kinder haben, die genetisch von beiden Partnern abstammen. Auch unfruchtbare oder ältere Frauen könnten auf diese Weise ein Baby bekommen. Trotzdem bleibt die Frage offen, ob man tatsächlich alles machen sollte, was man machen kann – oder ob an dieser Stelle genug sein sollte. Doch wie wir es auch drehen oder wenden: Weiter geht es ohnehin und irgendwann in naher Zukunft wird das erste Kind aus Hautzelle und Spermium geboren.

Quelle: focus.de 

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