Zu Beginn der Corona-Pandemie durften zahlreiche Kreuzfahrtschiffe die vorgesehenen Häfen nicht mehr anlaufen. Zu groß war die Angst der Behörden vor einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus an Bord des Schiffes. Diese Gefahr besteht aber logischerweise nicht nur bei Kreuzfahrtschiffen, sondern auch auf Flugzeugträgern. Diese Erfahrung musste auch die US-Armee machen: Alleine an Bord des US-Flugzeugträgers Theodore Roosevelt infizierten sich innerhalb von kürzester Zeit mehr als 1.000 Besatzungsmitglieder mit dem Virus. Dies ist auch nicht wirklich verwunderlich. Abstandhalten dürfte an Bord eines voll besetzten Schiffs nur schwer möglich sein. Die US-Armee reagierte auf die Problematik, indem die Behörde für militärische Forschung – kurz: DARPA – um Hilfe gebeten wurde. Die Experten dort haben nun eine etwas ungewöhnliche Lösung präsentiert: Ein Chip, der unter der Haut implementiert wird, und dort kontinuierlich das Blut überwacht.


Die Ansteckung wird vor dem Auftreten von Symptomen entdeckt

Sobald dieser Hinweise auf eine Infektion entdeckt, informiert er eine Zentrale sowie die betroffene Person. Diese begibt sich dann in Quarantäne und macht einen klassischen PCR-Test. In ersten Testreihen erwies sich der Ansatz bereits als durchaus erfolgreich. Denn in der Regel schlug der Chip bereits einen Tag vor dem Auftreten der ersten Symptome Alarm. Gerade wenn sich Kontakte kaum vermeiden lassen, kann diese Zeitspanne entscheidend sein, um zahlreiche Ansteckungen zu vermeiden. Aktuell befindet sich der neuartige Chip noch in der finalen Testphase. Kommt es hier nicht zu schwerwiegenden Problemen, könnte anschließend mit einem flächendeckenden Einsatz innerhalb der US-Armee begonnen werden. Der Forschungsleiter des Projekts betont zudem, dass der in ein Gel eingelegte Chip nur diese eine singuläre Aufgabe übernimmt. Eine Überwachung des Trägers mithilfe von anderen Daten ist somit ausgeschlossen.


Soldaten stecken sich vergleichsweise häufig an

Die US-Armee ist in den Vereinigten Staaten überproportional stark von der Corona-Pandemie betroffen. So wurden im gesamten Land bisher rund 31 Millionen Infektionen nachgewiesen. Bei einer Einwohnerzahl von 328 Millionen entspricht dies knapp 9,5 Prozent. Gleichzeitig wurden aber mehr als 250.000 Soldaten positiv getestet. Insgesamt dienen in den Vereinigten Staaten 1,3 Millionen Soldaten. Rein rechnerisch kommt man damit auf einen Wert von rund 19 Prozent. Theoretisch ist es für Soldaten also doppelt so wahrscheinlich sich anzustecken. Dies kann teilweise natürlich auch mit der besseren Überwachung und der höheren Zahl an Tests zusammenhängen. Dennoch erklärt es das hohe Interesse der Armeeführung an neuen Lösungsansätzen. So hat die DARPA nicht nur den Chip zur Überwachung des Bluts erfunden, sondern auch einen Filter in einem Dialyse-Gerät entwickelt. Dieser ist in der Lage das Virus aus dem Blut zu filtrieren. Im Rahmen einer Notfallzulassung wurde diese Maschine bereits rund 300 Mal eingesetzt.

Via: CBS

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