Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs gehört zu den ambitioniertesten Projekten in der deutschen Verkehrspolitik. Weil die Nachfrage nach Elektroautos lange Zeit hinter den Erwartungen zurückblieb, hat der Staat gleich ein ganzes Sammelsurium an Subventionen etabliert. Am bekanntesten ist sicherlich die Kaufprämie in Höhe von bis zu 6.000 Euro. Während der Nutzungsdauer des Fahrzeugs profitieren Fahrer von Elektroautos zudem von einigen Steuererleichterungen. Eine Studie der Deutschen Bank hat sich nun einmal genauer angeschaut, wie stark einzelne Elektrofahrzeuge in Deutschland subventioniert werden. Diesen Wert haben sie dann auf die zu erwartenden CO2-Einsparungen umgelegt. Heraus kamen dann die staatlichen Subventionen pro eingesparter Tonne CO2. Dies ist ein wichtiger Wert, um zu beurteilen, ob die staatlichen Hilfen effizient eingesetzt werden oder eher nicht. Konkret schauten sich die Studienautoren den VW ID.3 pure und den Audi E-Tron 50 quattro genauer an.


Bild: Eckart Egger

Die ausbleibenden Steuereinnahmen sind die größten Subventionen

Der ID.3 wurde dabei mit einem VW Golf Lite mit Benzinmotor verglichen. Das Ergebnis: Bei einer Nutzungsdauer von zwölf Jahren summieren sich die Steuervorteile des Elektroautos auf 9.500 Euro. Hierbei handelt es sich also nicht um direkt ausgezahlte Subventionen. Weil dem Staat hier aber zukünftige Einnahmen entgehen, handelt es sich um eine indirekte finanzielle Unterstützung. Zu dieser kommt dann noch die bereits erwähnte Kaufprämie in Höhe von 6.000 Euro. Alles in allem wird so der Kauf des ID.3 mit insgesamt 15.500 Euro unterstützt. Noch höher fällt die Summe beim E-Tron aus. Hier summieren sich die Steuervorteile auf stolze 17.000 Euro. Hinzu kommt in diesem Fall eine Kaufprämie in Höhe von 5.000 Euro. Die Gesamtsumme der Subventionen liegt somit bei 22.000 Euro. Auf dieser Basis berechneten die Autoren nun, wie viel Geld für eine eingesparte Tonne CO2 ausgegeben wird. Konkret kamen sie dabei auf einen Wert von 1.000 bzw. 800 Euro bei privat genutzten Fahrzeugen.

Die staatliche Förderung ist zunächst nicht besonders effizient

Darin enthalten sind allerdings noch nicht die während der Produktion entstandenen CO2-Emissionen. Würde man diese auch mit einbeziehen, fiele der Einspareffekt kleiner aus. Demzufolge würde sich auch die Summe pro eingesparter Tonne noch einmal erhöhen. Auf den ersten Blick scheint es sich also um eine sehr ineffiziente Form der staatlichen Subventionierung zu handeln. Denn es gibt zahlreiche deutlich preiswertere Ansätze zur Vermeidung von CO2-Emissionen. Allerdings räumen die Studienautoren auch ein, dass es sich dennoch um ein sinnvolles Instrument handeln könnte. Dann nämlich, wenn es gelänge, mithilfe der staatlichen Unterstützung den Prozess zur Elektrifizierung des Straßenverkehrs zu beschleunigen und unumkehrbar zu machen. Durch weitere Innovationen der Autohersteller würde dann schon bald deutlich weniger staatliches Geld benötigt werden, um nachhaltige Autos auf die Straße zu bringen. Konkret raten die Studienautoren dazu, das Jahr 2025 als Ausstiegsdatum für die Subventionen anzupeilen.


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