Der Stuttgarter Autobauer Porsche spendiert seinen Elektrofahrzeugen künftig Batterien, die ihnen 40 Prozent mehr Reichweite ermöglichen. Die für diese Stromspeicher benötigten Zellen entwickelt Customcells mit Standorten in Itzehoe und Tübingen, ein Unternehmen, das aus dem Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie in Itzehoe hervorgegangen ist. Die Partner haben für den Bau einer Fabrik in Tübingen, die die Zellen produzieren und daraus komplette Batterien herstellen soll, die Cellforce Group gegründet, an der Porsche einen Anteil von 83,75 Prozent hält. 2024 soll die Produktion beginnen. Im Vergleich zu den Gigafabriken in Asien, den USA und bald auch in Deutschland ist die Kapazität von 100 Megawattstunden pro Jahr relativ bescheiden. Immerhin reicht das für 1000 Porsche Taycan, eine sportliche Limousine.


Bild: Porsche

BASF liefert das Kathodenmaterial

Die neuen Zellen werden eine Anode aus Silizium haben. Die Kathode soll aus hochreinem Lithium-Nickel-Mangan-Kobaltoxid bestehen, das der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF im finnischen Harjavalta und im brandenburgischen Schwarzheide produziert. Customcells produziert bereits heute Zellen auf der nach eigenen Aussagen modernsten Fertigungslinie Europas Zellen in kleinen Serien, die, wie es der Name des Unternehmens verspricht, ganz nach den Vorstellungen der Kunden designt werden.

Porsche-Chef Oliver Blume sagt, dass die neuen Batterien neben der höheren Kapazität einen weiteren Vorteil haben. Sie ließen sich innerhalb von 15 Minuten aufladen. „Damit nähern wir uns der Dauer eines traditionellen Tankvorgangs“, freut er sich.


Premiere in der Formel E

Die Batterien werden zunächst im Motorsport eingesetzt, etwa in der Formel E. Wenn sie sich dort im besonders rauen Rennalltag bewähren steht dem Einbau in die hochpreisigen Elektroautos aus Stuttgart-Zuffenhausen nichts mehr im Weg.

Das Projekt genießt hohe Aufmerksamkeit in der Politik. Das Land Baden-Württemberg und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bezuschussen die Entwicklung und den Bau der Fabrik mit 60 Millionen Euro. Porsche investiert, wie Blume sagt, einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“.

via Porsche

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.