Triebwagen, die von Stolberg über Aachen nach Alsdorf fahren, sind teilweise auf nicht-elektrifizierten Strecken unterwegs. Aus diesem Grund sind sie mit Dieselmotoren ausgestattet. Bald können sie auf umweltverträglichere Elektromotoren umsteigen. Siemens Mobility hat mit einem Triebwagen namens Mireo Plus B und Alstom mit einem dem „Coradia Continental“ Schienenfahrzeuge entwickelt, die auf nicht elektrifizierten Strecken ihren Strom aus Batterien an Bord beziehen. Ansonsten beziehen sie ihre Energie aus der Oberleitung, während gleichzeitig die Bordbatterien aufgeladen werden. Das ist das gleiche Konzept wie beim Solinger BOB (Batteriebetriebener Oberleitungsbus), der auch auf nicht elektrifizierten Strecken elektrisch unterwegs ist.


Bild: Alstom

Jungfernfahrt in Sachsen

Der Triebwagen von Alstom hat gerade seine Jungfernfahrt von Chemnitz über Flöha und Zschopau zurück nach Chemnitz absolviert. Im Dezember soll er bereits versuchsweise im regulären Dienst in Bayern und Baden-Württemberg eingesetzt werden. Noch fehlt allerdings die Zulassung des Eisenbahnbundesamtes.


Höchstens 100 Kilometer müssen überbrückt werden

Der Triebwagen wurde gemeinsam mit der Deutschen Bahn und der Technischen Universität Berlin (TUB) entwickelt. Die Forscher analysierten das genutzte Streckennetz, das nicht elektrifiziert ist. Dabei stellte sich heraus, dass fast alle Dieselzüge, die darauf fahren, weniger als 100 Kilometer ohne Oberleitung unterwegs sein müssen. Ansonsten beziehen sie ihren Strom aus dem Fahrdraht. „Die Auswertungen haben deutlich gezeigt, dass im Schienenpersonennahverkehr Hybridzüge mit Batterie das Potenzial haben, Dieselfahrzeuge erfolgreich zu ersetzen“, sagt Birgit Milius, Leiterin des TUB-Fachgebietes Bahnbetrieb und Infrastruktur.

Höchstgeschwindigkeit liegt bei Tempo 160

Wenn die jetzigen Tests erfolgreich verlaufen wird der Triebwagen in Serie gebaut. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen hat bereits elf Fahrzeuge bestellt, die ab 2023 auf der teilelektrifizierten Strecke Chemnitz-Leipzig eingesetzt werden sollen. Die Batterien reichen für eine Strecke von bis zu 120 Kilometern. Die dreiteiligen Züge werden 56 Meter lang und mit 150 Sitzen ausgerüstet sein. Im Batteriemodus erreichen sie ebenso wie unter einer Oberleitung eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde.

2023 werden im Raum Offenburg, Freudenstadt/Hornberg, Achern und Biberach 20 Mireo Plus B unterwegs sein, die das Land Baden-Württemberg beschafft. Sie kommen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde und haben 120 Sitzplätze.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.