Im Rahmen des sogenannten „Maine Public Employee Retirement System“ werden aktuell rund 17 Milliarden Dollar verwaltet. Benötigt wird das Geld, um die Pensionen der Staatsbediensteten zu bezahlen. Die Summen liegen aber nicht einfach auf irgendeinem Konto, sondern werden aktiv angelegt. Dabei müssen die zuständigen Verwalter darauf achten, Verluste möglichst zu vermeiden. Immerhin handelt es sich nicht um ihr eigenes Geld. Ein Großteil des Geldes wird daher in große und bekannte Firmen investiert, die über ein solides und konstantes Geschäftsmodell verfügen. Lange Zeit wurde daher ein vergleichsweise großer Anteil in Firmen aus dem Bereich der fossilen Energieträger investiert. Denn diese machten in der Regel konstante Gewinne und konnten durch hohe Dividenden überzeugen. Doch inzwischen ist dieser Ansatz aus zwei Gründen in die Kritik geraten.


Kohle
Foto: Coal power-plant and oilseed rape, martin, Flickr, CC BY-SA 2.0

Immer mehr Institutionen schließen sich dem Divestment an

Auf der einen Seite drängen Umweltschützer Investoren schon seit vielen Jahren, auf Investitionen in fossile Energieträger zu verzichten. Dadurch sollen die betroffenen Firmen zu einem Wandel ihres Geschäftsmodells gezwungen werden. International firmiert dieser Ansatz als Divestment-Bewegung. Ihr angeschlossen haben sich unter anderem schon die Church of England, der norwegische Staatsfonds und der Staat Irland. Bisher hat sich aber noch kein US-Bundesstaat dem Projekt angeschlossen. Dies änderte sich nun durch einen Beschluss im Abgeordnetenhaus von Maine. Dieser besagt unter anderem, dass die Pensionsrückstellungen der Staatsbediensteten nicht mehr in Öl- oder Kohlefirmen investiert werden dürfen. Konkret geht es hier zunächst einmal um rund 1,3 Milliarden Euro, die in bekannte Firmen wie ExxonMobil und Chevron investiert wurden. Dieses Geld muss nun zeitnah anderweitig angelegt werden. Zusätzlich wird eine Divestment-Strategie erarbeitet, die alle Anlagen des Bundesstaates umfassen soll.

Im Idealfall könnten andere Bundesstaaten bald nachziehen

Begründet wurde die neue Regelung allerdings nicht allein mit dem Druck der Umweltschützer. Vielmehr gehen die Abgeordneten auch davon aus, dass die weltweiten Anstrengungen zum Klimaschutz letztlich das Geschäftsmodell der Öl-, Gas- und Kohlefirmen bedroht. Ein Investment dort wäre dann keine sichere Sache mehr. Die Mehrheitsführerin der Demokraten im Abgeordnetenhaus von Maine, Eloise Vitelli, erklärte daher auch schlicht: „Die fossile Energieindustrie ist einfach nicht mehr so stabil wie in der Vergangenheit, der Schritt in Richtung Divestment ergibt daher finanziell Sinn und steht in Einklang mit unseren Zielen im Bereich der Erneuerbaren Energien.“ Umweltschützer dürften die Entwicklung in Maine nun mit einem gewissen Interesse verfolgen. Denn wenn es dem Bundesstaat tatsächlich gelingt, seine Gelder nachhaltiger anzulegen ohne finanzielle Einbußen zu erleiden, könnten schon bald andere Staaten folgen.


Via: Electrek

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