Im nächsten Jahr soll aus dem zunächst recht abgefahrenen Project Loon ein ernstzunehmendes Produkt werden. Google möchte in Zukunft Internet aus der Luft realisieren und das mit der Hilfe von Ballons, die in 20 Kilometer Höhe fliegen und nicht nur untereinander als Mesh-Netzwerk verknüpft, sondern auch mit Bodenstationen verbunden sind. Die Tests sind soweit abgeschlossen. Neben der Abdeckung von Sri Lanka mit LTE aus der Luft sollen die Internet-Ballons auch in allen 50 US-Staaten inklusive Puerto Rico in Zukunft für eine stabilere Netzabdeckung sorgen. Neben Google arbeitet auch Facebook an einer Möglichkeit Internet aus der Luft zu liefern. Das Unternehmen von Mark Zuckerberg setzt jedoch nicht auf Ballons, sondern auf Solardrohnen, die ebenfalls Monate bis Jahre ununterbrochen in der Luft verweilen können.


Google will auch die USA mit Ballon-Internet abdecken

Mit der Hilfe von Windströmungen und einem intelligenten Software-Algorithmus werden die riesigen Google Ballons gesteuert. Über die Entwicklungszeit hin wurde das Ballon-Material stets verbessert, sodass die meisten Erzeugnisse nun bis zu sechs Monate am Stück in der Luft verweilen können. Mit Project Loon möchte Google nicht nur Länder mit Internet versorgen, in denen die Menschen bisher noch keinen regelmäßigen Zugang haben, sondern die Ballons sollen in Zukunft auch da eingesetzt werden, wo die Netzversorgung Unterstützung benötigt. Zudem sollen die Ballons auch dann Netz ermöglichen, wenn die Internet-Infrastruktur am Boden beispielsweise aufgrund von Naturkatastrophen zerstört wurde. Die Ballons fliegen schließlich in 20 Kilometer Höhe und funken durch die Schlechtwetterfronten hindurch.


Um die Internet-Ballons schon im nächsten Jahr auch in den USA einsetzen zu können, hat Google nun eine entsprechende Lizenz beantragt, deren Beschreibung dem Business Insider nach ziemlich stark nach Loon klingt. Mit dem Internetanschluss aus der Luft wollen die großen Tech-Konzerne in Zukunft keine Geschenke verteilen. Vielmehr wird hier ein Milliardengeschäft gewittert. Google und Co werden damit schließlich zu Internet-Providern. Googles Dachkonzern Alphabet gab bekannt bereits mit Telekommunikationsdienstleistern auf der ganzen Welt in Verhandlungen zu stehen. Das Angebot lautet die Mobilfunknetze aus der Luft stets zu verstärken.

Unter Anbetracht der Tatsache, dass 57 Prozent der Weltbevölkerung nach wie vor keinen Zugang zum Internet hat, bieten Projekte wie Googles Project Loon durchaus interessante Lösungen um auch unzugängliche Gebiete mit LTE zu versorgen. Im Laufe der Zeit sollten die Ballons jedoch noch länger in der Luft verweilen können. Bedenkt man das hunderttausende Ballons jedes halbe Jahr gewartet werden müssen, dürfte das ganz schön mühselig werden.

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