Weltweit steigt die Zahl der psychischen Erkrankungen seit Jahren an. Die Ursachen dafür sind äußerst vielschichtig. Es gilt aber als ausgemacht, dass zunehmender Leistungsdruck und daraus resultierender Stress, psychische Erkrankungen befördern können. Das Burn-Out-Syndrom, Depressionen und Versagensängste sind daher auch an amerikanischen Elite-Universitäten bekannte Phänomene. Die Stanford University hat darauf nun reagiert und die verschiedenen Hilfsangebote für Studenten koordiniert. Insbesondere sollen auch die Mitarbeiter der Universität für die Probleme sensibilisiert werden. Denn je früher mentale Probleme erkannt werden, desto einfacher und erfolgsversprechender ist die Behandlung.


Federführend bei diesem Projekt ist das „VadenHealth Center“  der Universität. Deren Direktor Ira M. Friedman wies daraufhin, dass gerade junge Erwachsene vergleichsweise anfällig seien für psychische Erkrankungen. Oft erstmals auf sich alleine gestellt und teilweise weit weg von bekannten Vertrauenspersonen, wissen junge Studenten dann nicht, an wen sie sich mit ihren Problemen wenden sollen. Daher soll in Stanford zukünftig ein Netzwerk etabliert werden, dass speziell für mentale Probleme sensibilisiert ist. Rund um die Uhr sollen sich Betroffene an diese Vertrauenspersonen wenden können. Anschließend versucht die Universität in Zusammenarbeit mit Medizinern, Freunden und Familie Hilfestellungen zu geben.


Mitarbeiter sollen Probleme erkennen

Ein solches Netzwerk kann allerdings nur dann wirksam arbeiten, wenn es den Studenten auch bekannt ist. Deswegen wurden auch die Universitätsmitarbeiter noch einmal speziell auf mögliche mentale Probleme ihrer Studenten hingewiesen. Ausdrücklich wurden diese ermuntert, Verhaltensauffälligkeiten – etwa plötzliche Verhaltensänderungen oder schnell wechselnde Launen – zu erkennen und mit den Studenten das Gespräch zu suchen. Oftmals können Probleme bereits durch reines zuhören und ernst nehmen der jungen Erwachsenen gemildert werden. Sind die mentalen Probleme allerdings zu groß und fühlt sich ein Mitarbeiter dem nicht mehr alleine gewachsen, soll er auf die Experten des Netzwerkes verweisen.

Frühzeitige Behandlung wichtig

Dort könnten die Experten dann eine genaue Diagnose stellen, Probleme benennen und Lösungen aufzeigen. Mentale Probleme alleine gefährden dabei keineswegs die akademische Laufbahn. Nur wenn diese zu lange unerkannt und unbehandelt bleiben, verkomplizieren sich die Probleme in der Regel und können dann zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen. Ihm sei durchaus bewusst, dass nicht alle Studenten unter dem zunehmenden Stress und Leistungsdruck leiden würden, so Friedman, aber die Zahl nehme ständig zu. Es sei daher für die Universität von Bedeutung, sich mit dieser Thematik frühzeitig und angemessen auseinander zu setzen. Erweist sich das Netzwerk als erfolgreich, könnte es als Vorbildfunktion für andere Universitäten, aber auch Konzerne und Behörden, dienen. Unter Leistungsdruck und Stress leiden nämlich natürlich keineswegs nur Studenten.

Quelle: news.stanford.edu

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