Die Nachfrage nach leistungsfähigen Batterien hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Dies fängt bei kleineren Akkus für das Smartphone an und geht bis zu riesigen Batterien für Elektroautos. Daimler hat daher vor kurzem angekündigt, im sächsischen Kamenz eine groß angelegte Batteriefabrik zu errichten. Diese hat allerdings einen Haken: Die für die Produktion unabdingbaren Batteriezellen werden auch weiterhin in Asien produziert. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist dies nicht optimal, weshalb sich zuletzt sogar die Kanzlerin für eine Fertigung hierzulande ausgesprochen hat. Realisieren möchte dies nun ein neu gegründetes Unternehmen namens TerraE: Die Firma will in Deutschland eine Fabrik errichten, die Batteriezellen produziert und jährlich auf eine Fertigungskapazität von 34 Gigawattstunden kommt.


Hinter dem Projekt stehen bekannte Firmen und Forschungseinrichtungen

Dieses Ziel scheint auf den ersten Blick recht ambitioniert zu sein, allerdings wird TerraE nicht einfach aus dem Boden gestampft, sondern basiert auf dem Kompetenz-Netzwerk Lithium-Ionen-Batterien. Letztlich stehen damit hinter dem Projekt renommierte Firmen wie BASF, Siemens, Wacker Chemie, ThyssenKrupp und Kuka. Außerdem sind einige der besten deutschen Forschungseinrichtungen an dem Projekt beteiligt – unter anderem die RWTH Aachen und das Fraunhofer Institut. An der grundsätzlichen Kompetenz sollte es also keinen Zweifel geben. Schwieriger dürfte es allerdings werden, auch preislich mit der Konkurrenz aus Asien mitzuhalten. In der Vergangenheit war dies ähnlichen Projekten nicht gelungen: Die von Daimler unterstützte Fertigung in Kamenz musste beispielsweise im Jahr 2015 nach nur drei Jahren wieder eingestellt werden.

Die Autobauer suchen händeringend nach verlässlichen Lieferanten

TerraE wird daher auch nicht sofort mit der vollen Produktionskapazität an den Start gehen. Vielmehr sind im Jahr 2020 zunächst lediglich rund fünf Gigawattstunden eingeplant. Erst im Jahr 2028 soll die Fabrik dann ihre volle Auslastung erreichen. Wo die Batteriezellen in Deutschland produziert werden sollen, steht zudem noch gar nicht fest. Die Suche nach einem geeigneten Standort wurde bisher noch nicht erfolgreich abgeschlossen. Die Situation auf dem Weltmarkt ist aktuell allerdings günstig für ein solches Projekt: Insbesondere die Autobauer suchen händeringend nach Lieferanten für leistungsfähige Batterien. Die Produktion in Deutschland könnte sicherstellen, dass es zu keinen Lieferverzögerungen beim wichtigsten Bauteil für Elektroautos kommt. Der US-Hersteller Tesla hat aufgrund ähnlicher Überlegungen gleich eine eigene Fabrik in den USA errichtet – allerdings in Partnerschaft mit dem japanischen Unternehmen Panasonic.


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