Der deutsche Dax-Konzern Bayer hat vor einiger Zeit das umstrittene US-Unternehmen Monsanto übernommen. Dadurch ist der Umsatz des Konzerns deutlich gewachsen. Allerdings wurden damit auch die Rechtsrisiken übernommen. Im Fall des Herbizids Glyphosat erwies sich dies als extrem problematisch. So wurde Bayer gleich in drei Prozessen zu hohen Strafzahlungen verurteilt, weil das Mittel krebsauslösend sein soll. Der Aktienkurs rauschte daraufhin in den Keller. Bei vielen Anlegern dürften daher nun die Alarmglocken klingen. Denn Bayer wurde vor einem US-Gericht zu einer Zahlung in Höhe von 265 Millionen Dollar verurteilt. Diesmal ging es aber nicht um Glyphosat, sondern um den Unkrautvernichter Dicamba. Auch der Vorwurf ist ein anderer.


Bild: Karen Eliot / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)

Der Strafschadensersatz sorgt für die hohe Summe

Denn der klagende Pfirsichbauer verweist nicht auf mögliche gesundheitsschädliche Eigenschaften. Stattdessen verlangt er Schadensersatz, weil das Mittel von benachbarten Feldern herübergeweht sei und es dadurch bei ihm zu Ernteausfällen gekommen sei. Seinen Schaden bezifferte er auf 21 Millionen Dollar. Die aus juristischen Laien bestehende Jury des Geschworenengerichts verurteilte Bayer schließlich zu 15 Millionen Dollar Schadensersatz und erhöhte die Summe noch um 250 Millionen Dollar an sogenannten „punitive damages“. Dabei handelt es sich um zusätzliche Strafzahlungen, die verhängt werden können, wenn einem Unternehmen ein arglistiges Verhalten vorgeworfen wird. In der Vergangenheit zeigte sich aber immer wieder, dass diese Summen in den späteren Instanzen teilweise drastisch nach unten korrigiert werden.

Die Glyphosat-Klagen laufen weiter

Bayer allerdings will überhaupt keine Strafe zahlen und bestreitet die Vorwürfe des Landwirts. Stattdessen könnte ein Pilz im Boden die Ursache für die Ernteausfälle sein, so die Anwälte des Konzerns. Sie dürften das Urteil daher vor einem höheren Gericht anfechten. Experten gehen davon aus, dass die Chancen für den Konzern in diesem Fall deutlich besser stehen als bei den zahlreichen Glyphosat-Klagen. Auch deshalb wird inzwischen über einen Vergleich mit den Klägern nachgedacht. Dieser könnte für den Konzern aber extrem teuer werden. So gehen Schätzungen von einer Summe zwischen acht und zwölf Milliarden Dollar aus. Es ist aber auch möglich, dass Bayer zunächst noch den Ausgang einiger weiterer Prozesse abwartet.


Via: FAZ

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