Wer gute Ohren hat hört ein leises Surren. Sekunden später ist der Grund für das Geräusch zu hören. Eine mächtige Drohne nähert sich dem Achterdeck des Marineschiffs, stoppt, sinkt langsam hinab auf die schwankenden Planken und landet sicher. Die Motoren des Fluggeräts mit einer Spannweite von drei Metern, das von einem dreistündigen „Ausflug“ zurückgekehrt ist, bleiben stehen.


Bild: MAVLab

Drohne mit zwölf Elektromotoren

An dieser Drohne ist alles anders als üblich. Sie hat starre Flügel und kann dennoch senkrecht starten und landen, unabdingbar für den Einsatz auf dem Meer und in unwegsamem Gelände. Während des Fluges emittiert sie nur Wasserdampf, der die Umwelt nicht schädigt. Sie ist extrem leise und kann stundenlang in der Luft bleiben. Das liegt am ausgeklügelten Energieversorgungssystem. Die Drohne ist mit einer 800-Watt-Brennstoffzelle ausgestattet, die an Bord Strom für die zwölf Motoren erzeugt. Weil das für den Start nicht reicht, die Drohne wiegt immerhin 13 Kilogramm, werden in dieser Phase die Bordbatterien zugeschaltet.

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Batterien werden im Flug aufgeladen

Der Wasserstoff, mit dem die Brennstoffzelle beschickt wird, befindet sich in einem 6,8 Liter fassenden Tank aus Kohlenfaserverbundwerkstoffen. Das flüssige Gas steht unter einem Druck von 300 bar. Während des Fluges lädt der Strom aus der Brennstoffzelle, der aktuell nicht benötigt wird, die Batterien wieder auf.

Entwickelt hat die Drohne ein Team um Bart Remes, Projektmanager im Micro Air Vehicle Lab (MAVLab) der Technischen Universität Delft in den Niederlanden. Partner waren die niederländische Marine sowie die Küstenwacht. Sie ist speziell auf die besonderen Anforderungen auf dem Meer ausgelegt. Selbst wenn einige der Motoren ausfallen ist sie noch flug- und manövrierfähig. Sie trotzt der salzigen Luft und steckt Böen locker weg. Bei Tests in einem Windkanal und Einsätzen auf dem Meer hat sie das eindrucksvoll beweisen.

Vorbild für Passagierflugzeuge

„Die Entwicklung der maritimen, wasserstoffbetriebenen Drohne ist ein wahrer technischer Durchbruch mit großem Zukunftspotenzial“, sagt Marine-Commander Pieter Blank. Die Entwickler glauben, mit ihrer Technik auch den Boden für Flugzeuge mit elektrischem Antrieb bereitet zu haben

via MAVLab

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