Patienten, die bettlägrig sind, müssen regelmäßig umgebettet werden, damit sie sich nicht wundliegen. Für das Pflegepersonal ist das Schwerstarbeit. Bei korpulenten Kranken schafft es einer allein nicht. Da müssen schon zwei anpacken. Das Wiener Unternehmen Help-24 hat jetzt ein System vorgestellt, dass den Patienten auf Knopfdruck von der einen Seite auf den Rücken oder gleich auf die gegenüberliegende Seite befördert. Das System wird auf ein normales Pflegebett montiert. Es besteht aus zwei Rollen, zwischen denen sich ein Betttuch befindet. Wird das Betttuch von Rolle eins teilweise aufgerollt, dreht sich der Patient. Soll er wieder in die Ausgangslage gebracht werden rotiert Rolle zwei. Motoren übernehmen hier das, was Pfleger sonst tun müssen. Sie werden auf Knopfdruck bewegt, entweder mit einer Fernbedienung, die von Hand gesteuert wird, oder mit einem Fußschalter. 


Lohnende Investition trotz des hohen Preises

TurnAid, wie das Gerät genannt wird, ist ursprünglich eine dänische Erfindung, die unter anderem von den Österreichern vermarktet wird. In Deutschland kostet es rund 4400 Euro. Es lohnt sich dennoch, glaubt das Help-24-Management und führt die Vorteile an. In vielen Fällen wird die zweite Pflegekraft eingespart. Weil keinerlei körperliche Anstrengung nötig ist schafft selbst die schwächste Pflegerin die bisher so kraftraubende Aktion. Außerdem fällt das Personal seltener aus, weil der wichtigste Krankheitsgrund ausfällt: Rückenschmerzen.


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Automat ist feinfühliger als der Mensch

Die Bequemlichkeit der Patienten leidet nicht, im Gegenteil. TurnAid geht mit den bettlägrigen Kranken sanfter um als so manche Pflegekraft. Die Sicherheit wird sogar noch verbessert, weil die Rollen die Seitenwände überragen, sodass die Patienten auf keinen Fall herausfallen können. TurnAid erleichtert es auch, die Patienten etwa nach einem Gang zur Toilette wieder ins Bett zu hieven. Sie setzen sich einfach auf den Rand. Das Betttuch zieht sie dann hinein. Das System ist für Patienten bis zu einem Gewicht von 200 Kilogramm geeignet.

Gedacht ist es vor allem für Alten- und Pflegeheime sowie Krankenhäuser. Es kann jedoch auch in der häuslichen Pflege eingesetzt werden. Es ist allerdings nicht immer geregelt, wer die Kosten übernimmt.

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