Bisher wurde die internationale Raumstation ISS von einer Staatengemeinschaft finanziert und vor allem zu Forschungszwecken genutzt. Zwar wurden auch in der Vergangenheit bereits einzelne Flüge zur ISS kommerziell vermarktet. So gilt der Russe Dennis Tito allgemein als erster Weltraumtourist. Doch seit dem Jahr 2009 waren wieder ausschließlich Astronauten und Wissenschaftler an Bord. In Zukunft könnte sich dies allerdings radikal ändern. Denn sowohl die NASA als auch die russische Raumfahrtagentur Roscosmos planen, regelmäßig Aufenthalte auf der ISS anzubieten. Mehr noch: Privatunternehmen soll es erlaubt werden, einzelne Bereiche auf der Raumstation in Eigenregie zu betreiben. Langfristig soll so ein Großteil der Raumstation privat betrieben werden.


Bild: Gemeinfrei

Die NASA könnte auf der ISS zum Kunden werden

So vergab die NASA nun eine erste Konzession an das private Unternehmen Axiom Space. Die Firma wird ein bewohnbares Modul fertigen und an die Raumstation andocken. Aktuell wird nun über die Details des Vertrags verhandelt. Angedacht ist, dass die Firma zunächst die Nutzungsrechte für fünf Jahre erhält – mit einer anschließenden Option zur Verlängerung um zwei Jahre. Gleichzeitig soll in dem Vertrag auch geklärt werden, welche Einrichtungen der ISS von den Weltraumtouristen genutzt werden dürfen. Über die finanzielle Ausgestaltung der Vereinbarung ist bisher nichts bekannt geworden. Klar ist aber: Die NASA möchte die ISS zukünftig am liebsten privat betreiben. Staatliche Raumfahrtagenturen wären dann ein Kunde wie jeder andere. Dafür würde aber auch weniger staatliches Geld für den Betrieb benötigt.

Das Interesse an Weltraumflügen ist gewaltig

Einwände von russischer Seite dürfte es nicht geben. Denn auch Roscosmos hat bereits einen Vertrag mit einer privaten Firma abgeschlossen. So darf das Unternehmen Space Adventures im Jahr 2021 zwei Touristen auf die ISS fliegen. Die russische Raumfahrtagentur macht auch kein Geheimnis aus den Hintergründen dieser Vereinbarung: Das auf diese Weise eingenommene Geld soll genutzt werden, um zukünftige Raumfahrtmissionen zu finanzieren. Gleichzeitig arbeiten aber auch immer mehr Privatunternehmen daran, Privatleute gegen Bezahlung in den Weltraum zu fliegen. Darunter beispielsweise die Firmen Virgin Galactic von Richard Branson sowie SpaceX von Elon Musk. Allerdings war zumindest in der Vergangenheit das Interesse an Weltraumflügen auch so groß, dass mehrere Anbieter bestehen könnten. So standen auf der Warteliste der inzwischen abgewickelten US-Fluglinie Pan American einst 93.000 Menschen.


Via: Engadget

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