Die Idee stammt ursprünglich aus dem Silicon Valley: Sowohl Google als auch Facebook arbeiteten dort an Projekten, die eine Internetversorgung aus der Luft ermöglichen sollten. Facebook setzte dabei auf eine fliegende Drohne – stampfte das Projekt aber inzwischen wieder ein. Google hingegen arbeitet mit autonom fliegenden Ballons und hat inzwischen mit dem Aufbau eines entsprechenden Netzes in Kenia begonnen. Interessant ist nun, dass inzwischen auch die Deutsche Telekom ähnliche Pläne verfolgt. So ist das ehemalige Staatsunternehmen größter Anteilseigner des britischen Startups Stratospheric Platforms Limited (SPL). Die Entwickler dort wiederum arbeiten an fliegenden Basisstationen, die in einer Höhe von rund 14 Kilometern operieren und Funkzellen mit einer Größe von einhundert Kilometern abdecken können.


Bild: Deutsche Telekom

Der Wechsel zwischen den Funkzellen soll reibungslos verlaufen

Erste Testflüge verliefen bereits erfolgreich. So konnten Sprach- und Datenverbindungen in 4G-Qualität aus dieser Höhe problemlos übertragen werden. Die Telekom plant nun, die fliegenden Basisstationen einzusetzen, um das bereits bestehende Netz zu ergänzen. Insbesondere abgelegene Regionen in den Bergen könnten auf diese Weise mit einem Internetsignal versorgt werden. Für den Kunden wird allerdings nicht ersichtlich sein, dass er gerade mit einer fliegenden Basisstation kommuniziert. So soll der Übergang zwischen den Funkzellen reibungslos verlaufen. Höhere Kosten fallen zudem auch nicht an. Noch allerdings arbeiten die Ingenieure bei SPL an weiteren entscheidenden Verbesserungen. So soll zum einen die Technologie so weiter entwickelt werden, dass zukünftig auch der neue Mobilfunkstandard 5G übertragen werden kann.

Das Flugzeug wird zukünftig durch Wasserstoff angetrieben

Zum anderen wird an einem Flugzeug gearbeitet, das sich fernsteuern lässt und mit Wasserstoff angetrieben wird. Die geplante Plattform kommt auf eine Breite von sechzig Metern und besitzt damit in etwa die Spannbreite einer Boeing 747. Gleichzeitig soll die gesamte Konstruktion aber nur 3,5 Tonnen wiegen und so auch längere Flüge ermöglichen. Um diese Vision zu realisieren, benötigt das Startup allerdings zunächst noch weitere Finanzmittel. Aktuell wird daher an einer neuen Finanzierungsrunde gearbeitet. Es dürfte nicht unwahrscheinlich sein, dass sich daran dann auch die Deutsche Telekom wieder beteiligt. Der erste Flug der neuen Plattform ist dann für das Jahr 2022 geplant. Verläuft alles nach Plan könnte schließlich im Jahr 2024 der kommerzielle Betrieb aufgenommen werden. Funklöcher in Deutschland könnten so nach und nach verschwinden.


Via: Deutsche Telekom

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