Metformin heißt ein klassisches Medikament für Menschen mit Typ-2-Diabetes. Sie sind auf eine lebenslange Einnahme angewiesen – und »lebenslang« scheint in diesem Fall außergewöhnlich lange zu sein. Während Erkrankte vor der Möglichkeit zur medikamentösen Behandlung früh starben, leben sie nun mit Therapie besonders häufig 90 Jahre lang oder mehr. Um bis zu 30 Prozent soll sich die Lebensspanne speziell mit dieser Medikation erhöhen, fanden Forscher heraus – doch vollkommen sicher belegt ist das noch nicht.


Leben Frauen, die Metformin einnehmen, besonders lang?

Metformin senkt Risiko für verschiedene Erkrankungen

Bei Metformin verdichten sich schon seit Jahren die Indizien für eine breitgefächerte gesundheitsfördernde Wirkung, die sich nicht allein auf den Diabetes bezieht. So zeigen Forschungsergebnisse, dass dieses Medikament das Demenzrisiko sowie das Risiko für osteoarthritische Knieschmerzen senken kann. Wissenschaftler vermuten deshalb eine tiefgehende Anti-Aging-Wirkung, und diese These wird durch die neueste Studie unter der Leitung der University of California, San Diego (UC San Diego) noch untermauert.

FOXO3-Gen als wichtiger Treiber für Langlebigkeit

Bekannt ist bereits, dass Metformin das FOXO3-Gen aktiviert, das am Alterungsprozess beteiligt ist, indem es zelluläre Reaktionen auf Stress initiiert. Oxidativer Stress gehört zu den wichtigsten Schlüsselfaktoren des Alterns – und FOXO3 verbessert die Resistenz gegen den programmierten Zelltod, Apoptose genannt. Das Gen reguliert die DNA-Reparatur und dient so als wichtiger Treiber für Langlebigkeit. An der besagten Studie nahmen 438 postmenopausale Frauen mit Diabetes 2 teil, keine Männer. Mehr als 30 Jahre lang verfolgten die Forscher ihr Leben und verglichen diese Frauen mit anderen Probandinnen, die eine andere Klasse blutzuckerhaltiger Medikamente, nämlich Sulfonylharnstoffe, einnahmen. Sie achteten darauf, dass die beiden Gruppen in Bezug auf Alter, Lebensstil, Gesundheitszustand und andere Faktoren so ähnlich wie möglich waren, für einen fairen Vergleich.


Das wichtigste Ergebnis: Vor dem 90. Lebensjahr wiesen die Frauen, die Metformin einnahmen, eine um 30 Prozent niedrigere Sterberate auf. Allerdings fehlt in dieser Studie der Vergleich mit Nicht-Diabetikern sowie mit einer Placebo-Gruppe und mit Männern. Darum raten die Forscher bei der Interpretation mit Vorsicht. Weitere Untersuchungen müssen folgen.

Quelle: today.ucsd.edu

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