Der öffentliche Nahverkehr lässt auf dem platten Land weiterhin zu wünschen übrig, daran wird sich auch in naher Zukunft wahrscheinlich nichts ändern. Aktuell macht eine Idee die Runde, die für mehr Mobilität in den Dörfern unseres Landes sorgt: die Mitfahrbank.


Neue Bewegungsfreiheit für Dorfbewohner

In Taisersdorf in der Nähe des Bodensees sind sie ganz neu und leuchtend bunt gestrichen: Die Mitfahrbänke am Straßenrand tragen jeweils eine Kennzeichnung, in welche Richtung es gehen soll. Der potentielle Mitfahrer setzt sich einfach auf die richtige Position und wartet darauf, dass ein williger Autofahrer hält. Andere Mitfahrbänke sind so konzipiert, dass sich jeder ein passendes Ortsschild aus einer Sammelstelle heraussuchen und aufhängen kann – so ergibt sich eine deutlich größere Auswahl. Vor allem Senioren nehmen dieses Angebot an, um zum Arzt oder zum Einkaufen zu gelangen. Manchmal sind es auch Jugendliche, die sich auf diese Weise fortbewegen und die neue Bewegungsfreiheit sichtlich genießen.


Die Dorfbewohner steigen häufig bei Bekannten ein

Im Grunde handelt es sich bei der Mitfahrbank also um eine wirklich schöne Idee, die Kraftstoff spart und den autolosen Menschen auf dem Dorf neue Perspektiven bietet. Mancherorts wurden die Mitfahrbänke bereits aufgestockt, weil immer mehr Menschen sich entscheiden, sie zu nutzen. Natürlich gibt es auch einige Bedenken bezüglich der Sicherheit, denn genau wie beim Trampen treffen sich fremde Menschen, die einen gewissen Zeitraum gemeinsam im Auto verbringen. Da kann durchaus einmal etwas passieren! Bislang gab es jedoch keine echten Probleme, die Dorfbewohner kennen sich untereinander und steigen relativ häufig bei Bekannten ein. So fühlen sie sich sicher.

Der Bayerische Rundfunk stellt Mitfahrbänke im Frankenwald vor

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Im Sommer erfreut sich das neue Angebot größerer Beliebtheit als im Winter, denn wer will schon bei kalten Temperaturen für ungewisse Zeit auf einer Bank hocken? Außerdem stellen viele Mitfahrer fest, dass junge Frauen eher einen Fahrer finden als Senioren. Diese nur allzu menschlichen Nebeneffekte überraschen kaum und sind wahrscheinlich nicht zu ändern.

Quelle: kommunal.de

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