Die Firma EcoDomum hat sich zum Ziel gesetzt, gleich zwei große Probleme auf einmal zu bekämpfen: Die Müllberge in Mexiko abzubauen und gleichzeitig für preiswerten Wohnraum zu sorgen, damit die sozial Benachteiligten endlich mehr Lebensqualität genießen dürfen.


Ein Haus mit 40 Quadratmetern für 250 Euro

Die globale Verschmutzung mit Plastikmüll nimmt weiter zu, auch in Mexiko türmt sich der Abfall in Städten und Gewässern. Einwegbehälter und Billigprodukte aus Kunststoff sollen nur für kurze Zeit dem Menschen dienlich sein, fallen aber über Jahrzehnten der Umwelt zur Last. Und selbst wenn sich der eigentliche Gegenstand schon längst zersetzt hat: Wie viele Reststoffe verbleiben weiterhin in Boden und Wasser? Dieses drängende Problem verknüpft die Firma EcoDonum nun mit der massiven Wohnungsnot der armen Bevölkerung Mexikos: Das Startup verwendet Plastikmüll als Rohmaterial für preisgünstige Wände und Dachabdeckungen, ein öffentliches Förderprogramm übernimmt einen Teil der Kosten, sodass eine Familie nur etwas 5.000 Pesos (knapp 250 Euro) für ein eigenes 40 Quadratmeter großes Heim zahlen muss.


Alle 24 Stunden werden 5,5 Tonnen Müll zu Baumaterial

Die einzelnen Kunststoff-Paneele besitzen eine lange Haltbarkeit und sind absolut wasserdicht, EcoDomum stellt 120 Stück pro Tag her. Dabei werden alle 24 Stunden 5,5 Tonnen Plastikmüll zu Baumaterial umgewandelt, in einer einzigen kleinen Fabrik. Bei 350 Grad Celsius verschmelzen alle Arten von gehackten Kunststoffteilen zu einer homogenen Masse, die dann kristallisiert und verpresst werden. In einem Gebäude sind ungefähr 80 der auf diese Weise produzierten Platten verbaut, die aus insgesamt 2 Tonnen Müll bestehen. Eine Woche dauert es, bis ein kleines Einfamilienhaus errichtet ist. Neben der Entmüllung der Umwelt besitzt das Projekt noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Die Müllsammler erhalten einen vernünftigen Lohn für ihre Arbeit, wenn sie das gesammelte Material bei EcoDomum abliefern. Das stimuliert die Wirtschaft und holt Menschen aus der Armut. Mehr als 500 Häuser aus Plastikmüll stehen bereits in einigen Städten Mexikos, 2016 sollen es noch deutlich mehr werden.

Quelle: treehugger.com, ecodomum.mx

 

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