Wer künftig mal kurz in die Stadt will steigt im eigenen Garten in ein flaches, rundes Gerät mit einer kleinen Windschutzscheibe, das an eine fliegende Untertasse erinnert, gibt die Zielkoordinaten ein und startet. Langsam erhebt sich das autonome Fluggerät in die Luft und beginnt in einer bestimmten Höhe zu kippen, um sein Ziel anzusteuern. Der Fluggast liegt in dieser Phase quasi auf dem Bauch. Über dem Landeplatz angekommen dreht es sich wieder in die Senkrechte und setzt behutsam auf.


Bild: Zevaaero

Senkrechtstarter braucht nicht viel Platz

Das persönliche Fluggerät hat ZevaAero entwickelt, Hersteller elektrisch angetriebener Flugzeuge aus Tacoma im US-Bundesstaat Washington, mit Hilfe von Forscher der University of Washington in Seattle. Es handelt sich um ein eVTOL eVTOL (vertical take off and landing/Senkrechtstarter (das „e“ steht für „elektrisch“). Es hat vier paarweise angeordnete Propeller, die gegenläufig drehen. Angetrieben werden sie von Elektromotoren, die ihren Strom aus Batterien beziehen. Bisher existiert lediglich ein Prototyp, aber ein funktionierender, wie Stephen Tibbitts betont, ZevaAero-CEO und Absolvent der University of Washington.

260 Kilometer pro Stunde

Die angestrebte Reichweite liegt bei 80 Kilometern, die Reisegeschwindigkeit beträgt 260 Kilometer pro Stunde, ein Tempo, das sich nur erreichen lässt, wenn das Fluggerät in die Waagerechte kippt. 


„Wenn Sie jemals von der Innenstadt von Seattle zum Flughafen gefahren sind, glaube ich, dass dieses Erlebnis ausreicht, um dieses Projekt zu rechtfertigen“, sagt John Swensen, außerordentlicher Professor für Mechanik, der gemeinsam mit Konstantin Matveev, Professor für Mechanik, sein Know-how zur Entwicklung des Fluggeräts beigetragen hat. Swensen hat eigens einen Prüfstand bauen lassen, in dem er Propeller unter Laborbedingungen testet und deren Drehmoment und Wirkungsgrad misst. Matveev ist für die Modellierung und Berechnung verantwortlich und führt Simulationen der Strömungsverhältnisse an den Propellern durch.

„Eher früher als später“

Wann die Flugmaschine zugelassen und in Serie gebaut wird ist noch offen. Swensen ist guter Hoffnung, dass es „eher früher als später“ geschieht, insbesondere dann, wenn die Batterien leichter und effizienter werden.

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