Mal eben die KI fragen? Künstliche Intelligenzen sind weit mehr als nur Chatbots, ihre Anwendung steht jetzt noch ganz am Anfang. Der Chef des KI-Unternehmens Anthropic, Dario Amodei, warnt nun vor breiten Jobverlusten, vor allem im Einsteigerbereich, die bald schon zu einer Arbeitslosigkeit von 10 bis 20 Prozent führen könnten. Grund: Die Algorithmen erledigen vielerlei Arbeiten schneller und günstiger als jeder Mensch. Wo derzeit die KI arbeitserleichternd und unterstützend wirkt, könnte sie in naher Zukunft ganze Abteilungen ersetzen. Amodai verkündet aber nicht nur schlechte Botschaften, sondern bietet auch Lösungsansätze an.


Arbeitsplatzverluste durch KI drohen auch in den höheren Etagen

 

Veränderungen weitreichender und schneller als je zuvor

Umwälzende technologische Veränderungen führten auch schon in der Vergangenheit zu Jobverlusten, die jedoch durch das Entstehen neuer Arbeitsplätze einen Ausgleich fanden. Amodai weist darauf hin, dass es diesmal etwas anders sein wird: Die Veränderungen werden so weitreichend sein und derart zügig vonstattengehen, dass erst einmal in bestimmten Bereichen mit einem Kahlschlag zu rechnen ist. Vor allem auf den Gebieten Beratung, Finanzen, Recht und Technologie erwartet er einen deutlichen Rückgang von Arbeitsplätzen. Die drohenden Umwälzungen seien jedoch kaum jemandem bewusst: »Es klingt verrückt, und die Leute glauben es einfach nicht«, sagt er.


»US-Regierung unterschätzt die Risiken massiv«

Dario Amodai verfügt mit seiner Firma Anthropic über eine eigene KI namens Claude, die nun in die vierte Generation geht. Er hat also einen guten Überblick, was diese Systeme leisten können. Er kritisiert, dass die US-Regierung die Risiken massiv unterschätze, und weder warne noch regulieren. Ähnliches lässt sich von den europäischen Staaten behaupten, die genauso wenig vorbereitet scheinen. Die KI werde beispielsweise schon bald den Kundensupport übernehmen und breitgefächert Codes schreiben. Auch Marc Zuckerberg prognostizierte bereits, dass Programmierer im mittleren Segment bald überflüssig würden; daraufhin kündigte Meta fünf Prozent seiner Belegschaft.

Vermögen häuft sich bald auf immer weniger Menschen

Durch die Arbeitsplatzverluste würde sich Vermögen auf immer weniger Menschen häufen – die Ungleichheit wiederum könne sogar demokratiegefährdend wirken. Denn: Der wirtschaftliche Einfluss würde sich zusammen mit dem Geld verschärft konzentrieren. Amodai fordert deshalb mehr Aufklärung über KI-Risiken und ihre Auswirkung auf verschiedenste Berufe. Umschulungsprogramme müssten schon jetzt angestoßen werden und es müsse eine Umverteilung von KI-Einnahmen geben. Konkret schlägt Amodai vor, eine dreiprozentige Steuer auf KI-Anwendungen zu erheben, um das Geldsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Handeln ist jetzt schon angesagt – doch die Politik schläft.

Quelle: futurezone.at 

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