Obwohl das Unternehmen bei deutschen Endkunden eher unbekannt sein dürfte, gehörte Kinexon schon vor der Corona-Krise zu den vielversprechendsten deutschen Startups. Die Firma hat eine Technologie entwickelt, mit der eine zentimetergenaue Echtzeitbestimmung von Personen oder Waren möglich ist. Benötigt wird dies beispielsweise im Profisport. So ist es dem deutschen Startup beispielsweise gelungen, Trainingsshirts mit integrierten Sensoren zu etablieren. Diese senden die Daten dann per Ultrabreitband-Funk an einen zentralen Server. Ausgewertet werden sie dann durch ein eigens entwickelte Analyse-Software. Im Idealfall gewinnen Trainer und Journalisten dadurch wichtige neue Einsichten. Die gleiche Technik kann aber auch in der Industrie verwendet werden – etwa um den Warenfluss zu überwachen. Bei der letzten Finanzierungsrunde wurde Kinexon daher mit einem dreistelligen Millionenbetrag bewertet.


Bild: Kinexon

NBA und NFL müssen die Blase schützen

Die Corona-Krise hat bei dem Startup nun aber noch einmal für einen Schub gesorgt. Verantwortlich dafür ist ein Armband namens Safezone. Dieses warnt seinen Träger, sobald der Mindestabstand gegenüber anderen Menschen unterschritten wird. Gleichzeitig werden die verschiedenen Kontakte aufgezeichnet, sodass sich Infektionsketten vergleichsweise einfach nach verfolgen lassen. Im besten Fall kann dies dafür sorgen, dass die Mitarbeiter während der Arbeit keine Masken mehr tragen müssen. Außerdem muss im Falle einer einzelnen Infektion nicht sofort der gesamte Betrieb geschlossen werden. Mit diesen Argumenten ist es den Managern des Unternehmens gelungen, zahlreiche bekannte Firmen als Kunde zu gewinnen. In Deutschland sind dies beispielsweise Henkel und Continental. Besonders prestigeträchtig sind aber zwei Aufträge aus den USA: Dort setzen die Profisportligen NBA und NFL auf die Technologie aus Deutschland.

Industrie-Unternehmen wollen zukünftig vorbereitet sein

Neben den Spielern sind dort beispielsweise auch die Betreuer und Medienvertreter mit den Chips ausgestattet. Die NBA beispielsweise hat sich in Florida in eine sogenannte Bubble zurückgezogen. Kontakte zwischen Personen innerhalb und außerhalb der Blase müssen dabei so weit wie irgendwie möglich vermieden werden. Das Safezone-Armband hilft dabei, dies zu ermöglichen. Wenn man so möchte, trägt die deutsche Technologie also dazu bei, dass aktuell die NBA Playoffs trotz der Corona-Krise stattfinden können. Auch die im September beginnende neue NFL-Saison soll so abgesichert werden. Aktuell profitiert Kinexon also massiv von der Pandemie und dem starken Sicherheitsbedürfnis vieler Unternehmen. Was aber passiert mit diesem Geschäft, wenn irgendwann ein sicherer Corona-Impfstoff zur Verfügung steht? In diesem Punkt sind die Manager des Unternehmens optimistisch. Denn vielen Industrie-Firmen dürfte es wichtig sein, zukünftig so gut wie möglich auf die Gefahr einer erneuten Pandemie vorbereitet zu sein.


Via: Handelsblatt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.