Inzwischen können Windkraftanlagen Strom zu durchaus konkurrenzfähigen Preisen produzieren. Dies bedeutet aber natürlich nicht, dass nicht noch immer Verbesserungen möglich sind. So gibt es zwar bereits einige Offshore-Windparks auf dem Meer. Das Potential in diesem Bereich ist aber noch enorm. Denn in Nord- und Ostsee weht ein deutlich stärkerer Wind als an Land. Auch die technischen Möglichkeiten sind bei weitem noch nicht ausgereicht. Das dänische Unternehmen Vestas konnte nun allerdings einen neuen Rekord aufstellen: Die Offshore-Turbine V164 produzierte an einem einzigen Tag 216.000 Kilowattsunden Strom. Keine kommerziell erhältliche Turbine produzierte jemals mehr Energie innerhalb von 24 Stunden. Bei idealen Bedingungen kann die V164 damit eine Leistung von 9MW erreichen.


Der erste kommerzielle Einsatz ist in Belgien geplant

Erreicht wurde der neue Rekordwert durch einen Prototypen im dänischen Østerild. Die V164 wird aber auch bereits kommerziell vermarktet. So wurde die Turbine bereits beim britischen Offshore-Windpark Burbo Bank Extension erstmals zum Einsatz gebracht – allerdings noch in der 8MW-Version. Die neue, noch einmal verbesserte, 9MW-Version soll hingegen erstmals in einem Windpark vor der Küste von Zeebrugge in Belgien verbaut werden. Allein dieses Projekt wird nach der Fertigstellung im Jahr 2019 dann rund 400.000 belgische Haushalte mit Strom versorgen. Insgesamt liegen den Angaben von Vestas zufolge bereits jetzt Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 1.600 MW vor. Die V164 dürfte also schon bald für einen Teil der nachhaltigen Stromversorgung in Europa verantwortlich sein.


Das Windrad ist mehr als 220 Meter hoch

Einmal installiert besitzt die Turbine eine geplante Lebensdauer von 25 Jahren. Anschließend können immerhin achtzig Prozent der Technik sinnvoll recycelt werden. Der in Dänemark errichtete Prototyp besitzt dabei gigantische Ausmaßen: So ist das Windrad insgeasamt mehr als 220 Meter hoch. Die Spannbreite der Rotoren liegt bei über 80 Metern. Damit besitzt die Windkraftanlage einen größeren Durchmesser als beispielsweise das bekannte Londoner Riesenrad „London Eye“. Die Produktion von Strom ist zudem bereits ab einer Windgeschwindigkeit von 14 Kilometern die Stunde möglich. Ideale Bedingungen herrschen dann bei Geschwindigkeiten zwischen 43 und 90 Stundenkilometern. Damit ist die V164 bestens für den Einsatz in der Nordsee geeignet, wo recht regelmäßig ein solch starker Wind weht. Der Einsatz von immer größeren Windkraftanlagen auf dem Meer ist dabei nicht nur aufgrund der höheren Stromproduktion sinnvoll, sondern auch weil dadurch die Kosten für die Installation, den Netzanschluss und die Wartung sinken.

Via: Treehugger

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