Im Idealfall geht der Kunde einfach in eine Apotheke und erhält dort sein verschriebenes Medikament. Was viele nicht sehen: Dahinter steht ein ausgeklügeltes logistisches System. Eigene Kurierfahrer sorgen im Idealfall stets für den benötigten Nachschub. Dies ist vergleichsweise teuer und wird logischerweise auf den Medikamentenpreis umgelegt. Selbiges gilt für Krankenhäuser, die ebenfalls auf eine exzellete Versorgung mit Medikamenten angewiesen sind. In der Schweiz hat das US-Unternehmen Matternet nun die Erlaubnis erhalten, solche Transporte zukünftig per Drohne durchzuführen. Dies soll vor allem die Kosten senken: Pro Flug kalkuliert das Unternehmen mit einem Preis zwischen fünf und zehn Euro – was deutlich billiger ist als die Nutzung eines Autokuriers.


An der Matternet Station werden die Akkus ausgetauscht

Die Drohnen werden daher nicht nur in abgelegenen und schwer erreichbaren Gegenden zum Einsatz kommen, sondern mitten in den Städten des Landes. Genutzt wird dafür der selbst entwickelte Quadrocopter Matternet M2. Dieser besitzt eine Reichweite von rund zwanzig Kilometern und kann pro Flug etwa zwei Kilogramm transportieren. Die Höchstgeschwindigkeit in der Luft liegt bei etwa siebzig Stundenkilometern. Voraussetzung für die Nutzung ist allerdings ein fest installierter Landeplatz namens Matternet Station. Dort wird nicht nur die Ware entladen, sondern die Drohnen erhalten auch frische Akkus, um sofort die nächste Tour absolvieren zu können. Getestet wurde das System bereits in Zusammenarbeit mit der Schweizer Post – Anfang nächsten Jahres startet dann der kommerzielle Betrieb.


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Der Empfänger muss den richtigen QR-Code vorweisen können

Auch andere Firmen arbeiten an ähnlichen Lösungen. So hat auch der Paketdienstleister DHL bereits Drohnen in die eigene Logistikkette integriert – allerdings nur punktuell und zu Testzwecken. Matternet hat sich zudem auch etwas einfallen lassen, um die transportierte Ware vor unbefugtem Zugriff zu schützen. So werden die Transportboxen im Inneren der Drohne verstaut – und nur freigegeben, wenn sich der Empfänger mit einem eigens generierten QR-Code ausweisen kann. Langfristig ist geplant, das System noch deutlich auszuweiten. Denkbar wäre es beispielsweise entsprechende Stationen auch vor Supermärkten und in verschiedenen Staddteilen zu errichten. Dann könnten auch Privatkunden die Drohnen für ihre innerstädtischen Sendungen nutzen.

Via: Ars Technica

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