Von dem deutschen Solarauto Sion ist bereits seit vielen Jahren die Rede. Ein fertiges Auto ist bisher allerdings noch nicht auf der Straße. Stattdessen geriet das Startup im vergangenen Jahr in finanzielle Probleme. Erst eine groß angelegte Crowdfundingaktion brachte schließlich weitere fünfzig Millionen Euro ein – was die vorläufige Rettung bedeutete. Ein nicht unerheblicher Teil der Summe geht allerdings auf Käufer zurück, die bereit waren, den Kaufpreis bereits zu bezahlen, bevor das Auto überhaupt gebaut wird. Das Unternehmen steht also durchaus unter Druck, dann jetzt endlich auch mal das versprochene Solarauto auf die Straße zu bringen. Auf der virtuellen Consumer Electronics Show 2021 wurde nun zumindest ein erster seriennaher Prototyp präsentiert. Die eigentliche Produktion soll dann aber erst im Jahr 2022 beginnen.


Bild: Sono Motors © 2021

Die Aufladung des Akkus dauert vergleichsweise lange

Die technischen Daten sind zum Teil bereits bekannt und lesen sich auf den ersten Blick nicht besonders beeindruckend. So liegt die Reichweite bei lediglich 255 Kilometern. Die maximale Geschwindigkeit ist zudem bereits bei 140 Stundenkilometern erreicht. Findet der Fahrer eine Schnellladestation kann er innerhalb von dreißig Minuten immerhin achtzig Prozent des Akkus wieder aufladen. An der heimischen Steckdose dürfte der Vorgang dementsprechend noch einmal deutlich länger dauern. Wer mit seinem Sion unterwegs allerdings liegen bleibt, kann zumindest darauf hoffen, dass ein Fahrzeug des gleichen Modells vorbeikommt. Denn das Auto verfügt über ein bidirektionales Ladekabel – der Strom kann also in beide Richtungen fließen. Die eigentliche Besonderheit des Fahrzeugs von Sono Motors findet sich allerdings in der Karosserie: Dort sind Solarmodule verbaut.

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Die dahinterstehende Technologie wurde als Patent angemeldet

Bei europäischen Wetterverhältnissen sollen diese für immerhin rund 35 Kilometer zusätzliche Reichweite sorgen. Wer mit seinem Auto also nur kleinere Erledigungen innerhalb der eigenen Stadt erledigt, der kommt theoretisch sogar ganz ohne externe Akkuladung per Stromkabel aus. Bei wie vielen Leuten dies aber tatsächlich der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Zumindest hat sich Sono Motors die hinter der Einbettung stehende Technologie aber per Patent sichern lassen. Auf der CES wurde dann auch gleich ein Lastwagen-Anhänger mit integrierten Solarmodulen präsentiert. Es ist also durchaus möglich, dass die Autos zunächst vor allem dazu dienen, die Funktionsfähigkeit der Technologie unter Beweis zu stellen. Geld verdient werden könnte dann später mit einer Vielzahl an weiteren Anwendungen. Wer schon jetzt auf einen Sion sparen möchte, dem sei noch der geplante Preis verraten: 21.429 Euro plus Mehrwertsteuer.

Via: Sono Motors

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