Menschen, die an Laktose-Intoleranz leiden, obliegt einer aktuellen Studie zufolge ein niedrigeres Risiko an Krebs zu erkranken. Die Milchzuckerunverträglichkeit birgt somit auch ihre Vorteile. Schwedische Forscher sind zu dem Ergebnis gelangt, dass Menschen die weniger Milchprodukte zu sich nehmen seltener an Brust-, Eierstock- und Lungenkrebs erkranken. Die Ursache liegt dabei allerdings nicht gänzlich bei der genetischen Einschränkung im Hinblick auf die Laktoseintoleranz, sondern vielmehr bei der Ernährung und speziellen Inhaltsstoffen.


Milchprodukte könnten bestimmte Krebsarten begünstigen

Menschen, die nur wenig Milchprodukte zu sich nehmen, verringern das Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Zu dieser Erkenntnis gelangten Forscher um Jianguang Ji aus der Universität Lund in Schweden. Die Studie wurde näher in der Fachzeitschrift „British Journal of Cancer“ beschrieben. Der Umkehrschluss, dass übermäßig hoher Milchkonsum Brust-, Eierstock- und Lungenkrebs stark begünstigen konnte jedoch noch nicht erbracht werden. Studienleiter Jianguang Ji betont in dem Bericht, dass die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen seien. Es werden noch weitere Untersuchungen folgen um die Faktoren ausfindig machen zu können, die wiederum die Studie kräftigen und die Ergebnisse fundieren.


Ein konkreter Nachweis blieb bisher aus

Im weiteren Verlauf der Studie soll ein konkreter Nachweis für die Ursächlichkeit zwischen den aufgezählten Krebsarten und dem Milchkonsum erbracht werden. Bisher existieren lediglich Annahmen für einen Ursachenzusammenhang, die statistischen Ursprungs sind. Weltweit konsumieren die Menschen in Nordamerika, Mittel- und Nordeuropa die meisten Milchprodukte. In diesen Ländern ist auch die Zahl der Erkrankten, die an Brust- und Eierstockkrebs leiden, am höchsten. In Ostasien und Zentralafrika wird vergleichsweise sehr wenig Milch konsumiert. Hier erkranken weniger Menschen an Brust- und Eierstockkrebs.

Menschen, die an Laktoseintoleranz leiden, meiden oftmals Milchprodukte. Schließlich bei einer Unverträglichkeit der Darm den Milchzucker nicht richtig verdauen. Das wiederum führt unmittelbar zu Blähgefühlen, Magenschmerzen, Verdauungsproblemen und Durchfall. Lactase ist ein Enzym welches den Milchzucker spaltete und eigentlich vom Körper produziert wird. Menschen mit einer Milchzuckerunverträglichkeit verfügen bestenfalls nur über einen geringen Anteil an Lactase. Um nicht gänzlich auf den Verzehr von Milchprodukten verzichten zu müssen, können auch Lactase-Tablette eingenommen werden. Diese gilt es entsprechend dem Verzehr der Milchprodukte angepasst zu konsumieren. Lactase-Tabletten gibt es in unterschiedlichen Konzentrationen bereits in jedem gut sortierten Drogerie-Geschäft oder in der Apotheke. Auf der Verpackung oder den beiliegenden Zetteln finden sich entsprechende Dosierungshinweise wieder. Diese gilt es einzuhalten.

Weitere Erklärungsansätze

Die schwedischen Forscher werteten Daten von 22.788 Menschen aus, die an Laktoseintoleranz erkrankt sind. Zu deren Verblüffung konnte festgestellt werden, dass diese Menschen einem geringeren Risiko ausgesetzt sind an Krebs zu erkranken als die allgemeine Bevölkerung. Weitere Untersuchungen der genetischen Verwandten wie Eltern und Geschwisterchen, die nicht an Laktoseintoleranz litten ergaben jedoch, dass diese ein normales Risiko hatten an den genannten Krebsarten zu erkranken. Folglich konnten Rückschlüsse daraus gezogen werden, dass bestimmte Inhaltsstoffe, die in Milchprodukten vorhanden sind, als Auslöser ausfindig gemacht werden können. Schließlich meiden Betroffene ja die Laktose beinhaltenden Nahrungsmittel weitestgehend. Weitere Erklärungspunkte könnte auch eine Kalorien ärmere Ernährung liefern. Zudem ist es auch möglich, dass Ersatzprodukte wie etwa Sojamlich oder Reisdrinks eine krebshemmende Wirkung haben.

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