Es wird immer schwieriger, die gigantische Datenflut, die Satelliten aller -Art sammeln, zur Erde zu schicken. Die Übertragungskapazitäten reichen hinten und vorn nicht. Damit ist jetzt Schluss. Forscher des Lincoln Laboratory am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge/USA haben das Sendemodul TBIRD (TeraByte InfraRed Delivery) entwickelt, das keine Radiowellen nutzt wie alle Raumfahrzeuge seit Beginn der Raumfahrt, sondern Laserstrahlen. Es schaufelt bis zu 2000 Mal mehr Daten pro Zeiteinheit zur Bodenstation als alle anderen bisher genutzten System. TBIRD ist derzeit an Bord eines Minisatelliten aktiv, der einschließlich Nutzlast gerade mal elf Kilogramm wiegt.


Bild: NASA

Daten kommen aus 500 Kilometern Höhe

TBIRD befindet sich auf einer Umlaufbahn um die Erde in einer Höhe von etwa 500 Kilometern. Die Daten, die an die Bodenstation auf einem der beiden kalifornischen Table Mountains, geschickt werden, reisen gewissermaßen huckepack auf einem Infrarot-Laserstrahl zur Erde. Den Ort für die Bodenstation wählte die amerikanische Weltraumorganisation Nasa aus, weil es dort fast nie Wolken gibt, sodass der Laserstrahl nicht verschluckt wird. Sie verfügt über ein Ein-Meter-Teleskop und adaptive Optik zur Korrektur von Verzerrungen durch atmosphärische Turbulenzen.

Bauteile „von der Stange“

TBIRD besteht im Wesentlichen aus drei Bauteilen: einem optischen Hochgeschwindigkeitsmodem, einem leistungsfähigen Hochgeschwindigkeitsspeicherlaufwerk und einem optischen Signalverstärker. Diese werden auch bei irdischen Anwendungen genutzt, sind also gewissermaßen Bauteile „von der Stange“ und entsprechend kostengünstig. Um zu prüfen, ob sie den rauen Bedingungen im Weltraum gewachsen sind, setzten die Entwickler sie Schock-, Vibrations-, Wärme- und Strahlungstests aus, die sie mit Bravour bestanden.


200 Mal schneller als irdisches Internet

„Wir haben eine höhere Übertragungsrate als je zuvor in einem kleineren Gehäuse als je zuvor erreicht“, sagt Jade Wang, Programmmanagerin des Labors für die TBIRD-Nutzlast. Die Übertragungsrate liegt bis zu 200 Gigabit pro Sekunde zur Basisstation auf der Erde. Das ist 200 Mal schneller als die besten innerstädtischen Internetverbindungen zu bieten haben.

 

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