Es ist eine absolute Premiere: Zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt gelang es einem kommerziellen Unternehmen, eine Sonde auf dem Mond aufsetzen zu lassen. Das Aufsetzen von „Nova-C“ auf dem Erdtrabanten markiert zudem die erste US-Mondlandung seit mehr als 50 Jahren.


Kommerzieller Lander setzt auf dem Mond auf

Am 7. Dezember 1972 startete mit Apollo 17 der elfte bemannte Flug des Apollo-Programms. Vier Tage später, am 11. Dezember, landete Apollo 17 auf dem Mond. Dabei handelte es sich um die letzte bemannte Mondlandung – und zeitgleich die letzte Mondlandung eines US-Raumfahrzeugs, ob bemannt oder unbemannt. Zumindest bis jetzt.


Hinter dem Lander „Nova-C“ (Spitzname: „Odysseus“) steckt das US-Unternehmen Intuitive Machines. In der vergangenen Nacht setzte der Lander in der südlichen Region des Erdtrabanten auf.

Bisher ist allerdings noch unklar, in welchem Zustand sich Nova-C nach der Landung befand. Vorerst seien laut NASA-Chef Bill Nelson lediglich schwache Signale empfangen worden. Er sprach dennoch von einem Triumph. Derart arbeitete man daran, stärkere Signale zu empfangen und so mehr über den Zustand des Landers erfahren zu können.

Odysseus startete vor einer Woche vom US-Rahmfahrtbahnhof Cape Canaveral an Bord einer Falcon-9-Rakete von SpaceX ins All. Der Lander hat etwa die Größe einer Telefonzelle. Sein Gewicht von etwa 700 Kilogramm wird von Beinen aus Aluminium getragen. Er kann eine Nutzlast von ca. 130 Kilogramm tragen. Auf dieser Mission wird ein Großteil dieser Nutzlast von Forschungsgeräten der NASA eingenommen, der Rest wurde unter Unternehmen aufgeteilt. Außerdem hat der Künstler JeffKoons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mit ins All gesendet.

Nur fünf Ländern gelang bisher die Mondlandung

Die Nova-C-Mission ist Teil des NASA-Programms CLPS (Commercial Lunar Payload Services). Ziel dieses Programms ist, durch die Zusammenarbeit mit privaten Firmen so viel an Informationen und Wissen anzusammeln wie möglich. Insgesamt ist das Programm bis 2028 mit eetwa 2,6 Milliarden US-Dollar budgetiert. Die aktuelle Mission wurde von der NASA mit 88 Millionen US-Dollar unterstützt.

Mondlandungen sind technisch höchst anspruchsvoll, was die hohe Zahl an Fehlschlägen in der Geschichte der Raumfahrt erklärt. Früher in diesem Jahr scheiterte die Mission des Landers Peregrine des US-Unternehmens Astrobotic, die ebenfalls im Rahmen des CLPS-PRogramms durchgeführt wurde, wegen Problemen mit dem Antriebssystem. Ebenfalls in diesem Jahr gelang dem Lander SLIM (Smart Lander for Investigating Moon) der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA zwar die Landung auf dem Mond. Nach Problemen mit der Energieversorgung konnte die Sonde außerdem in Betrieb gehen. Japan wurde somit nach den USA, Russland, China und Indien das fünfte Land, das eine unbemannte Mission auf den Mond brachte.

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