Gegenüber der „Rheinischen Post“ äußerte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) Bedenken im Hinblick auf die zunehmenden Antibiotikaresistenzen und der damit in der Zukunft einhergehenden Gefahren geäußert. Es findet nach wie vor weltweit eine Ausbreitung der Resistenzen gegen Antibiotika statt. Laut den Gesundheitsexperten wird Antibiotika in der heutigen Zeit viel zu schnell und auch zu häufig von den Ärzten verschrieben. Das führt zwangsläufig zur Beschleunigung gefährlicher Resistenzen. Weltweit wird zudem auch eine Verschreibungspflicht für Antibiotika gefordert.


Antibiotika könnte in Zukunft die Wirkung verlieren

Allein in Deutschland sterben rund 15.000 Menschen jährlich an Antibiotika resistenten Keimen. Einer repräsentativen Studie zufolge wurde im Jahr 2011 38 Millionen Deutschen Antibiotika verschrieben. Das Gesundheitsministerium betont darüber hinaus, dass in diesem Jahr sogar bis zu 600 Tonnen des Medikaments lediglich im ambulanten Bereich verbraucht wurden. Erschreckende Zahlen, die in Zukunft minimiert werden müssen. Dabei ist es jedoch nicht mit einer weltweiten Verschreibungspflicht von Antibiotika getan. Vielmehr muss auch bei den behandelnden Ärzten ein Umdenken stattfinden. Zudem sollten die Patienten besser über die Risiken von Antibiotika aufgeklärt werden.


Umdenken bei Ärzten

Statt Antibiotika zu verschreiben, könnten Ärzte je nach Stadium der Patienten-Erkrankung, auch auf pflanzliche Alternativen, die ebenfalls nachweislich eine antibakterielle oder wachstumshemmende Wirkung entfalten und keine Resistenzen hervorrufen können. Ein weiteres Augenmerk sollte auch auf eine gezielte Keimanalyse gerichtet werden. Nur so kann die Wirksamkeit von Antibiotika auch in Zukunft noch gewährleistet werden.

Wann hilft Antibiotika?

Generell soll Antibiotika bei schweren bakteriellen Infekten verschrieben werden. Gegen Viren schlägt die Wirkung fehl. Im Rahmen der modernen Antibiotika-Behandlung erstreckt sich der Einnahme-Zeitraum nur noch über wenige Tage. Dabei ist das Medikament ziemlich hoch dosiert und sorgt unter anderem dafür, dass die Keime sich nicht weiter ausbreiten und Bakterien sich vermehren. Gegen normale Erkältungen mit Halsschmerzen, Husten und Schnupfen als Symptomatiken ist der Einsatz von Antibiotika unnötig, da es sich bei den Erkrankungen oftmals um virale Infekte handelt. Um sich vor einer Resistenz bestmöglich zu schützen, wird die Einnahme von Antibiotika lediglich nach der Empfehlung des behandelnden Arztes empfohlen. Wird die Behandlung mit Antibiotika durchgeführt sollte diese auch korrekt und über den vorgegebenen Zeitraum durchgeführt werden. Das bedeutet auch das Antibiotikum bis zum Ende durchzunehmen und die Therapie nicht vorzeitig abzubrechen.

Antibiotika Resistenzen im Video erklärt

Quelle: Rheinische Post

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